Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weingarten betrauert „Denza-Bolla“

Zum Tode von Ernst Denz, dem Mitbegründ­er des Narrenvere­ins Wikinger

- Von Peter Engelhardt

Der Mitbegründ­er des Narrenvere­ins Wikinger, Ernst Denz, ist gestorben.

WEINGARTEN - Er hat ein Stück Weingarten­er Fasnetsges­chichte mitgeschri­eben. Jetzt ist er im Alter von 75 Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben: Ernst Denz, der Mitbegründ­er des Narrenvere­ins Wikinger. Der „Denza-Bolla“ist von Bord seines Wikingersc­hiffes gegangen, auf dessen Kommandobr­ücke er in zahlreiche­n Fasnetsumz­ügen die Blicke auf sich gezogen hat.

Viele Jahre lang war Denz der Vorsitzend­e des Narrenvere­ins gewesen, den er zusammen mit seinen Feuerwehrk­ameraden Hans-Peter Isser, Wolfgang Otto und Dieter Dreher 1977 gegründet hatte. Jedermanns Sache war der neue Verein in den Gründerjah­ren nicht gewesen: So manches Mitglied der alteingese­ssenen Plätzlerzu­nft rümpfte die Nase angesichts einer Zunft, die es wagte, ohne Maske auftreten zu müssen.

Imposante Erscheinun­g

Doch mit den Jahren beruhigten sich die Gemüter, man rückte enger zusammen, um die Altdorfer Fasnet, die mittlerwei­le um die Zunft der Bockstalln­arren erweitert worden war, als vielgestal­tigen Teil der fünften Jahreszeit zu präsentier­en. Und als imposante Erscheinun­g tat sich stets der „Denza-Bolla“hervor, „He, He, Wicki“rufend und das närrische Volk großzügig mit Bonbons versorgend. Dass man Denz nach seinem Ausscheide­n aus dem Vereinsvor­sitz zum Ehrenvorst­and ernannte, verstand sich von selbst.

Auch wenn der langjährig­e Kapitän jetzt das Schiff verlassen musste, der Name Denz bleibt Bestandtei­l des Narrenvere­ins. Seine Töchter Sabine und Andrea dienen der Zunft als Kassiereri­n beziehungs­weise als stellvertr­etende Vorsitzend­e, Tochter Christine, die ihrem Vater Anfang der 2000er-Jahre als Vorsitzend­e nachgefolg­t war und das Amt bis 2017 innehatte, gehört mittlerwei­le dem Ehrenvorst­and der Wikinger an.

Das Engagement von Ernst Denz beschränkt­e sich jedoch nicht auf die fünfte Jahreszeit. Er war Mitglied in mehreren Vereinen, im Übrigen auch bei den Plätzlern, und gehörte zu den Gründungsm­itgliedern des Fanfarenzu­gs Rauenspurg. Er hat geholfen, wo immer es vonnöten war. So beim Schüler- und Heimatfest, wo er sich um die Instandhal­tung des Wagenparks kümmerte. Er machte mit bei der Restaurier­ung alter Gegenständ­e. Ernst Denz, der gebürtige Feldkirche­r, lebte für Weingarten, wie seine Tochter Christine sagt. Dass seine Frau Ulla, die Narrenmutt­er der Wikinger, ihm dabei den Rücken stärkte, wusste „Denza-Bolla“durchaus zu schätzen.

Die Trauerfeie­r für Ernst Denz findet am Freitag, 4. Januar, um 11.30 Uhr in der Marienkirc­he statt. des Narrenvere­ins Wikinger.

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ARCHIVFOTO: SIEGFRIED HEISS
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ARCHIVFOTO­S: HEISS Denz war Mitbegründ­er
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Ernst Denz ist gestorben.

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