Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wohnzimmer für alle“
Zur geplanten Umgestaltung des Marienplatzes:
„Der ÖPNV muss attraktiver werden“
Warum wird die Linienführung des Stadtbus’ speziell über den südlichen Marienplatz immer wieder so zum Problem hochstilisiert?
Eine Neugestaltung des Platzes ist sinnvoll: Das Pflaster ist für Gehbehinderte und Kinderwagen schwer zu bewältigen, und die für diese besser geeigneten Plattenwege entlang der Häuserfronten sind meist durch die ausufernde Gastronomie mit Hindernissen zugestellt, während gleichzeitig Tische und Bänke immer weiter in die schlecht markierte Busspur hineinwandern. Leider hat sich die Stadt nie die Mühe gemacht, hier vernünftige Regeln durchzusetzen – eine Neugestaltung kann da hilfreich sein, reicht allein aber nicht aus. Der ÖPNV muss attraktiver werden, das ist in unser aller Interesse. Attraktivität bedeutet aber auch, dass an den Hauptanziehungspunkten der Innenstadt die nächste Bushaltestelle nicht deutlich weiter entfernt sein darf als das nächste Parkhaus, und dass diese Bushaltestellen aus allen Teilen der Stadt angefahren werden müssen. Sollen die für das Siedlungsgebiet Südstadt/Eschach so wichtigen Buslinien 3 und 4 tatsächlich vom südlichen Marienplatz wegverlegt werden, muss sichergestellt sein, dass sich die Erreichbarkeit zumindest nicht verschlechtert und sich Fahrtzeiten nicht unnötig verlängern. Vor den Überlegungen zur Neugestaltung des Marienplatzes muss daher die Weiterentwicklung eines für Ravensburg passenden ÖPNV-Konzepts stehen, das durchaus auch Einschränkungen für den privaten Kfz-Verkehr mit sich bringen darf. Die Neugestaltung des Marienplatzes muss sich daran ausrichten und ist daher nachgeordnet zu behandeln. Nur dann kann er wirklich zum „Wohnzimmer“für alle und nicht nur für einige privilegierte Ravensburger werden. Michael Ecker, Ravensburg
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