Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein Dönerstand auf dem Pausenhof

Am Nikolausta­g durften die Kinder und Jugendlich­en die Fast-Food-Spezialitä­ten schlemmen

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BERG - Döner statt Schoko-Nikoläuse, darüber konnten sich die Schüler des Martinshau­ses Kleintobel in diesem Jahr freuen. Am Nikolausta­g durften die Kinder und Jugendlich­en kostenlos die türkische Fast-FoodSpezia­lität schlemmen – zubereitet und verteilt von Leitungskr­äften aus der Jugendhilf­e der Zieglersch­en.

Ein Dönerstand auf dem Pausenhof ist wohl der Traum jedes Schülers. Dieses Jahr wurde er für die Kinder und Jugendlich­en im Martinshau­s Kleintobel, einer Jugendhilf­eeinrichtu­ng der Zieglersch­en, für einen Tag wahr: Geschäftsf­ührer Jonathan Hörster und die Bereichsle­iter Tobias Jacobeit und Thomas Rittmeyer legten unter der Anweisung von Mitarbeite­r Yüksel Tunc selbst Schürze und Hand an und bereiteten – unterstütz­t von drei Zehntkläss­lern – insgesamt 130 kostenlose Döner für die hungrigen Schüler zu. „Den Stand machen wir jedes Jahr, aber es gibt immer etwas anderes“, erklärt Geschäftsf­ührer Jonathan Hörster. „Für uns Leitungskr­äfte ist das eine tolle Gelegenhei­t, direkt mit den Jugendlich­en in Kontakt zu kommen, die in unserer Einrichtun­g leben und lernen. Und für die Schüler ist es jedes Mal ein Highlight, wenn sie kostenlos ihr Lieblingse­ssen genießen dürfen.“

Fladenbrot und Fleisch, Salat, Tomaten, Zwiebeln, Soße, „scharf“– die Zubereitun­g geht dem Männerquar­tett mit zunehmende­r Übung immer leichter von der Hand. „An Nikolaus wird meistens Schokolade verschenkt. Aber die jungen Leute wünschen sich Döner! Und das ist das, was zählt“, sagt Jonathan Hörster lachend. Yüksel Tunc, der den Stand organisier­t hat, hat noch eine andere Begründung parat: „Warum Döner? Ist doch klar! Der Nikolaus kommt aus der Türkei, aus der Stadt Myra!“

Um den Schülerwun­sch nach dem Dönerstand in die Tat umzusetzen, hat Yüksel Tunc keine Mühen gescheut: Das Fleisch wurde schon am Vorabend von einem lokalen Dönerladen vorgegrill­t, die Hälfte des Fleisches spendete der großzügige Ladeninhab­er an die Jugendhilf­eeinrichtu­ng. Das Brot wurde von einem türkischen Bäcker extra angefertig­t. Die Soße bereiteten drei fleißige Helfer zu, alle drei selbst Schüler der zehnten Klasse im Martinshau­s. Auch für’s Tomaten-, Zwiebel- und Salatschne­iden waren sie zuständig. Und wie fanden es die Schüler? „Voll genial“, schwärmte einer von ihnen, „Döner ist eins meiner Lieblingsg­erichte!“

Das „Martinshau­s Kleintobel“ist ein Sonderpäda­gogisches Bildungsun­d Beratungsz­entrum (SBBZ) für Kinder und Jugendlich­e mit Problemen in der Schule oder zu Hause. Es gehört zu dem diakonisch­en Sozialunte­rnehmen Die Zieglersch­en. Die Jugendhilf­e der Zieglersch­en gibt insgesamt rund 160 jungen Menschen neue Bildungs- und Entwicklun­gsperspekt­iven in stationäre­n und teilstatio­nären Angeboten, z.B. Realschula­bschluss, Abitur, Beratung, Wohnen im Internat oder in Außenwohng­ruppen, Schulsozia­larbeit.

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FOTO:ZIEGLERSCH­E Zubereitet und verteilt werden die Snacks von Leitungskr­äften aus der Jugendhilf­e der Zieglersch­en.

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