Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Baienfurt ehrt zehn engagierte Bürger
Ehemaliger Musikvereinsdirigent Schneider erhält die Gemeindemedaille in Feinsilber
BAIENFURT - Beim Neujahrsempfang hat Baienfurts Bürgermeister Günter A. Binder zehn Bürger mit der Gemeindemedaille in Bronze, Silber, Gold und der höchsten Stufe Feinsilber geehrt. So hatte es der Gemeinderat beschlossen.
Die höchste Auszeichnung, die Gemeindemedaille in Feinsilber, kam Dieter Schneider zu, der den Musikverein Baienfurt, den größten im Landkreis, wie Binder hervorhob, 42 Jahre dirigierte. Unter Schneiders Leitung habe der Musikverein eine „Erfolgsgeschichte in der höchsten Stufe“geschrieben. Dieter Schneider, der den Taktstock unlängst an Sebastian Bernhauer übergab, sei ein „ganz großer Dirigent eines ganz großen Musikvereins“gewesen, geschätzt und geliebt habe er in Baienfurt eine ganze Epoche geprägt, lobte der Bürgermeister, um dann hinzuzufügen: „Unter Ihrer Ägide haben Sie Baienfurt zusammen mit Frau Maria Hummel (die unter anderem den Kirchenchor leitet) zur musikalischen Hauptstadt des Schussentals gemacht.“Dafür habe Schneider Ruhm und Ehre verdient.
Goldmedaille für Uwe Hertrampf
Schon seit 1989 gehört der inzwischen pensionierte Gymnasiallehrer
Vorsitzender der Fraktion der Grünen und Unabhängigen, dem Gemeinderat an. Hertrampf bekam dafür die Gemeindemedaille in Gold. „Mit neuem Denken und Handeln, kritisch hinterfragt, bereichern Sie die Arbeit unseres Gremiums“, sagte Bürgermeister Binder. Der Schultes würdigte aber auch Hertrampfs Engagement als Hauptinitiator des Klangsteins zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Baienfurt, seine Tätigkeit als Geschäftsführer des oberschwäbischen Gedenkstättenkuratoriums und besonders sein Eintreten für die Ökologie. Binder über Hertrampf: „Sie sind in unserem Rat ein Urgestein mit sehr viel Erfahrung, sehr viel Wissen und Kompetenz.“Die Gemeinderätin
(CDU), seit 1990 Mitglied im Ortsparlament, wurde mit der Medaille in Silber ausgezeichnet. Arnhold, die am Neujahrsempfang nicht teilnehmen konnte, ist auch Leiterin des Berufskollegs an der Edith-SteinSchule in Ravensburg, deren Kooperation mit der Gemeinde Baienfurt ihre Handschrift trage, hob der Bürgermeister hervor. Silber gab es auch für einen Feuerwehrmann „mit Leib und Seele“, so Binder. 1998, blutjung, schon der Wehr beigetreten, zählte Jerg zu den Mitgründern der Jugendfeuerwehr, einer
Uwe Hertrampf, Thomas Jerg, Andrea Arnhold
der ersten in der Region, die er mehr als zehn Jahre führte. Seit 40 Jahren setze Jerg sich mit ganzer Kraft selbstlos und freiwillig für die Sicherheit der Baienfurter ein.
Die Gemeindemedaille in Bronze bekam seit 2009 Vorsitzende des Vereins für Kinder und Jugend in Baienfurt, die sich unter anderem auch um Projekte im Bereich Jugendtreff und Schulsozialarbeit kümmerte, wie der Bürgermeister hervorhob. Mit der Medaille in Bronze ehrte die Gemeinde auch
der seit zehn Jahren die Reitergemeinschaft Baienfurt führt und seit vielen Jahren bei der Blutreitergruppe
Katrin Assfalg, Max Hehl,
Baienfurt aktiv ist, auch als Standarten-Führer, eine, wie Günter A.Binder sagte, unermüdliche Leistung.
Der langjährige Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Baienfurt/Weingarten, Oberstleutnant der Reserve eigentlich ein Baienfurter, weil er hier längere Zeit lebte, wie der Schultes betonte, durfte sich ebenfalls über die Gemeindemedaille in Bronze freuen. Binder würdigte Toschkas Einsatz als „Mittler zwischen der Zivilbevölkerung und der Bundeswehr“. So hat die Reservistenkameradschaft bei Kickach einen Kinderspielplatz geschaffen
Jürgen Toschka,
und Toschka wirke immer auch am Volkstrauertag aktiv mit.
Bronze gab’s auch für die ehrenamtliche Tätigkeit von vier Mitgliedern des Gemeinderats, die dem Gremium seit dem Jahre 2008 angehören: (G+U),
Marga Fischer Michaela Padent Verena Sorg Torsten Thoma
und
(beide FWV) sowie
(G+U). Binder würdigte besonders den Einsatz der beiden Grünen Fischer und Thoma für eine nachhaltige und umweltbewusste Politik und wies darauf hin, dass es im Baienfurter Gemeinderat keinen Fraktionszwang gebe, jedes Mitglied also nur seinem Gewissen unterworfen sei.