Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Fodayba Fofana, 22
In seiner Heimat Gambia trachtete ein Nachbar seiner Familie nach dem Leben des 22-jährigen Fodayba Fofana. Ihm wurde vorgeworfen, am Tod eines Freundes schuld gewesen zu sein. Beide hatten in einem Wald Vieh gehütet. Sie mussten sich trennen, da Ziegen sich verlaufen hatten. Der Freund wurde Tage später tot an einem Fluss gefunden. Dessen Vater verlangte Blutrache für seinen Sohn. Daraufhin floh Fofana über Mali nach Libyen, setzte mit dem Boot nach Sizilien über und landete schließlich in der Schweiz. Dort wurde ein Asylantrag abgelehnt und ihm nahegelegt, ins benachbarte Deutschland weiterzuziehen, so seine Aussage. Ende 2015 kam er nach Wilhelmsdorf. Er machte bei den Zieglerschen ein freiwilliges soziales Jahr. Das JobCenter ermöglichte ihm einen Sprachkurs mit Vermittlung sozialer Kompetenz und einer Berufsfindung. Es folgte bei der Handwerkskammer
Ulm eine sechsmonatige Einstiegsqualifizierung. Er kam dann zu einem Stuckateur-Betrieb in Horgenzell. Dort erhielt er einen Ausbildungsvertrag als Stuckateur. Er hat die Aussicht auf die sogenannte Ausbildungsduldung. Er kann dann seine dreijährige Ausbildung absolvieren und darf anschließend weitere zwei Jahre beschäftigt bleiben. Wie es dann weitergeht, steht in den Sternen. Sein großes Ziel ist es, den Beruf gut zu lernen, einen ordentlichen Abschluss zu machen und damit eine Perspektive für die Zukunft zu erarbeiten.