Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ebrima Gisseh, 20
Der Werdegang des 20-jährigen Ebrima Gisseh aus Gambia kann als Bilderbuchkarriere eines Flüchtlings in Deutschland angesehen werden. In seinem Heimatland hatte seine Familie erhebliche Probleme mit dem Justizminister. Es ging um Grundstücksstreitereien. Als die Probleme eskalierten, war Ebrima Gisseh mit einem gültigen Visum in Deutschland. Er wollte hier Erfahrungen in den Bereichen Hotel und Tourismus sammeln, da es entsprechende Pläne in Gambia gab. Da eine Rückkehr nach Afrika für ihn zu gefährlich erschien, beantragte er Asyl in Deutschland. Nach einem kurzen Intermezzo in einer örtlichen Gärtnerei absolvierte er ein freiwilliges soziales Jahr bei der Diakonischen Einrichtung Die Zieglerschen. Es folgte eine Ausbildung von September 2016 bis 31. August 2018 als Heilerziehungsassistent. Parallel dazu legte er die Abschlussprüfung zur Realschule mit einem Notenschnitt von 1,2 ab. Seit 1. September macht er eine zweijährige Ausbildung als Heilerziehungspfleger beim Institut für Soziale Berufe in Ravensburg. Bei den Zieglerschen ist er seit Dezember 2017 Mitglied der Jugendund Auszubildenden-Vertretung. „Ich würde sehr gerne nach der zweiten Ausbildung im sozialen Bereich der Zieglerschen weiterarbeiten“, denkt er an seine Zukunft. Auch eine zusätzliche Qualifizierung in diesem Feld strebt er an. „Ebrima wird vielleicht einmal Heimleiter hier“, orakelt Onkel Franz.