Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Absteiger Aulendorf stürmt durch die Liga
Die Fußball-Kreisliga A I ist in dieser Saison sehr ausgeglichen – Von Überraschungen und Enttäuschungen
RAVENSBURG - Bereits vor Beginn der diesjährigen Spielzeit in der Fußball-Kreisliga A I waren sich alle einige, dass die Liga im Vergleich zur Vorsaison an Qualität dazugewonnen hat. Dies hat sich bestätigt. Bezirksligaabsteiger SG Aulendorf liegt nach holprigem Saisonstart aktuell an der Tabellenspitze und ist der große Favorit auf die Meisterschaft. Der zweite Absteiger SV Haisterkirch war über lange Zeit Tabellenführer, hängt aber zu sehr von der Form von Torjäger Jakob Schuschkewitz ab. Im Tabellenkeller liegen sechs Mannschaften – vor allem die Leistung des SV Wolfegg wirft große Fragen auf.
Über beinahe die gesamte Vorrunde lag die Spitzengruppe der Liga eng beieinander, ehe sich die SG Aulendorf zum Jahresende doch leicht absetzen konnte. Entscheidend war sicherlich der 3:0-Heimerfolg im Spitzenspiel gegen den SV Haisterkirch. Dennoch ist im Aufstiegskampf der Kreisliga A noch alles möglich. Eher enttäuschend verlief die Saison bislang für einige hoch gehandelte Mannschaften wie die SG Baienfurt oder auch den SV Vogt. Noch schlechter läuft es allerdings für den SV Wolfegg. Ein Blick auf die Lage bei den Vereinen:
SG Aulendorf (34 Punkte):
Nachdem es in der Anfangsphase weniger rund lief und es eine 1:5-Heimniederlage gegen die SG Baienfurt gab, folgte eine Woche später der Spielabbruch in Bergatreute nach einer schweren Verletzung eines Aulendorfers. Die Partie verlor die SGA mit 0:3 am Grünen Tisch. In den folgenden zehn Spielen drehte die SGA aber auf und holte neun Siege und ein Remis (gegen die TSG Bad Wurzach). Ganz klar: Aulendorf ist der große Meisterschaftsfavorit.
TSG Bad Wurzach (31):
Nach den vielen Abgängen im Sommer (etwa Matthias Müller, Sebastian Häfele, Florian Metzler) wollte die TSG vor allem nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Nun steht die TSG auf dem Relegationsplatz zur Bezirksliga und ist mit nur einer Niederlage die am schwierigsten zu schlagende Mannschaft. Dies liegt vor allem an der starken Defensive, die nur 13 Gegentore zuließ. Steht die Abwehr auch in der Rückrunde, ist mit Bad Wurzach zu rechnen.
SV Bergatreute (30):
Dank der Heimstärke (22 Punkte aus acht Spielen) liegt der SVB auf Platz drei. Wenn Bergatreute nun auch auswärts zulegen kann (bislang erst acht Punkte aus sechs Spielen), ist nach vorne noch alles möglich.
SV Haisterkirch (29):
Vom dritten bis zum elften Spieltag war der SVH Tabellenführer. Dann unterlag Haisterkirch mit 0:3 in Aulendorf und ließ in der Folge weitere Punkte liegen. Sollte neben Jakob Schuschkewitz (17 Tore) auch der Rest der Mannschaft in Form kommen, ist dem SVH trotzdem alles zuzutrauen.
SV Reute (27):
Der als Geheimfavorit gestartete SVR spielt eine gute Runde. Die Heimniederlage am letzten Spieltag gegen die FG 2010 WRZ (2:3) schmerzt etwas, da der Abstand zur Spitze so unnötig größer wurde. Dazu schwächte sich Reute mit drei Platzverweisen oft selbst.
FG 2010 WRZ (26):
Die Hinrunde der FG 2010 verlief schwankend. Dennoch wäre die FG sehr zufrieden, wenn sie am Ende den sechsten Platz bestätigen könnte.
SG Baienfurt (24):
Der Saisonstart verlief verheißungsvoll. Nach dem Sieg in Aulendorf (5:1) träumte die SGB schon vom großen Wurf. Drei Niederlagen in Serie im Oktober sorgten aber für einen Rückschlag. Nur eine perfekte Rückrunde würde Baienfurt helfen.
SV Vogt (22):
Als Mitfavorit gestartet, blieb der SV Vogt hinter den Erwartungen zurück. Die vielen Verletzten (etwa Benjamin Mähr und Marcel Sauter) machen sich deutlich bemerkbar.
SG Waldburg/Grünkraut (14):
Ab der SG beginnt die Abstiegszone. Trotz Trainerwechsel kommt Waldburg/Grünkraut nicht ins Rollen und muss aufpassen, nicht tiefer in den Abstiegskampf zu rutschen.
SV Wolfegg (11):
Die Enttäuschung der bisherigen Saison. Trotz der Rückkehr von Torjäger Florian Metzler holte Wolfegg nur elf Punkte und spielt gegen den Abstieg. Warum der als Mitfavorit gestartete SVW, bei dem Trainer Döbele nach vier Spielen zurücktrat, so schwach spielt, lässt sich kaum erklären.
TSV Berg II (10):
Bis auf die zwei überraschend deutlichen Siege (4:0 gegen Baienfurt und 7:2 gegen Waldburg) zeigte Berg meist schwache Leistungen und ist definitiv ein Abstiegskandidat.
TSB Ravensburg (9):
Obwohl der Aufsteiger oft gute Leistungen zeigt, wird es ohne Torjäger Vlad Munteanu (erzielte vergangene Saison 30 Tore und wechselte zum TSV Berg) eng im Kampf um den Klassenerhalt.
SV Wolpertswende (7):
Auch für den zweiten Aufsteiger könnte es gleich wieder runter gehen.
SK Weingarten (4):
Neben dem SV Wolfegg wohl die größte Enttäuschung der Saison. Weingarten wollte unter die ersten fünf, nahm auch Veränderungen auf der Trainerposition vor, doch bislang stehen magere vier Punkte auf der Habenseite. Der Abstieg droht mit Macht.