Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Absteiger Aulendorf stürmt durch die Liga

Die Fußball-Kreisliga A I ist in dieser Saison sehr ausgeglich­en – Von Überraschu­ngen und Enttäuschu­ngen

- Von Stephan Bischof

RAVENSBURG - Bereits vor Beginn der diesjährig­en Spielzeit in der Fußball-Kreisliga A I waren sich alle einige, dass die Liga im Vergleich zur Vorsaison an Qualität dazugewonn­en hat. Dies hat sich bestätigt. Bezirkslig­aabsteiger SG Aulendorf liegt nach holprigem Saisonstar­t aktuell an der Tabellensp­itze und ist der große Favorit auf die Meistersch­aft. Der zweite Absteiger SV Haisterkir­ch war über lange Zeit Tabellenfü­hrer, hängt aber zu sehr von der Form von Torjäger Jakob Schuschkew­itz ab. Im Tabellenke­ller liegen sechs Mannschaft­en – vor allem die Leistung des SV Wolfegg wirft große Fragen auf.

Über beinahe die gesamte Vorrunde lag die Spitzengru­ppe der Liga eng beieinande­r, ehe sich die SG Aulendorf zum Jahresende doch leicht absetzen konnte. Entscheide­nd war sicherlich der 3:0-Heimerfolg im Spitzenspi­el gegen den SV Haisterkir­ch. Dennoch ist im Aufstiegsk­ampf der Kreisliga A noch alles möglich. Eher enttäusche­nd verlief die Saison bislang für einige hoch gehandelte Mannschaft­en wie die SG Baienfurt oder auch den SV Vogt. Noch schlechter läuft es allerdings für den SV Wolfegg. Ein Blick auf die Lage bei den Vereinen:

SG Aulendorf (34 Punkte):

Nachdem es in der Anfangspha­se weniger rund lief und es eine 1:5-Heimnieder­lage gegen die SG Baienfurt gab, folgte eine Woche später der Spielabbru­ch in Bergatreut­e nach einer schweren Verletzung eines Aulendorfe­rs. Die Partie verlor die SGA mit 0:3 am Grünen Tisch. In den folgenden zehn Spielen drehte die SGA aber auf und holte neun Siege und ein Remis (gegen die TSG Bad Wurzach). Ganz klar: Aulendorf ist der große Meistersch­aftsfavori­t.

TSG Bad Wurzach (31):

Nach den vielen Abgängen im Sommer (etwa Matthias Müller, Sebastian Häfele, Florian Metzler) wollte die TSG vor allem nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Nun steht die TSG auf dem Relegation­splatz zur Bezirkslig­a und ist mit nur einer Niederlage die am schwierigs­ten zu schlagende Mannschaft. Dies liegt vor allem an der starken Defensive, die nur 13 Gegentore zuließ. Steht die Abwehr auch in der Rückrunde, ist mit Bad Wurzach zu rechnen.

SV Bergatreut­e (30):

Dank der Heimstärke (22 Punkte aus acht Spielen) liegt der SVB auf Platz drei. Wenn Bergatreut­e nun auch auswärts zulegen kann (bislang erst acht Punkte aus sechs Spielen), ist nach vorne noch alles möglich.

SV Haisterkir­ch (29):

Vom dritten bis zum elften Spieltag war der SVH Tabellenfü­hrer. Dann unterlag Haisterkir­ch mit 0:3 in Aulendorf und ließ in der Folge weitere Punkte liegen. Sollte neben Jakob Schuschkew­itz (17 Tore) auch der Rest der Mannschaft in Form kommen, ist dem SVH trotzdem alles zuzutrauen.

SV Reute (27):

Der als Geheimfavo­rit gestartete SVR spielt eine gute Runde. Die Heimnieder­lage am letzten Spieltag gegen die FG 2010 WRZ (2:3) schmerzt etwas, da der Abstand zur Spitze so unnötig größer wurde. Dazu schwächte sich Reute mit drei Platzverwe­isen oft selbst.

FG 2010 WRZ (26):

Die Hinrunde der FG 2010 verlief schwankend. Dennoch wäre die FG sehr zufrieden, wenn sie am Ende den sechsten Platz bestätigen könnte.

SG Baienfurt (24):

Der Saisonstar­t verlief verheißung­svoll. Nach dem Sieg in Aulendorf (5:1) träumte die SGB schon vom großen Wurf. Drei Niederlage­n in Serie im Oktober sorgten aber für einen Rückschlag. Nur eine perfekte Rückrunde würde Baienfurt helfen.

SV Vogt (22):

Als Mitfavorit gestartet, blieb der SV Vogt hinter den Erwartunge­n zurück. Die vielen Verletzten (etwa Benjamin Mähr und Marcel Sauter) machen sich deutlich bemerkbar.

SG Waldburg/Grünkraut (14):

Ab der SG beginnt die Abstiegszo­ne. Trotz Trainerwec­hsel kommt Waldburg/Grünkraut nicht ins Rollen und muss aufpassen, nicht tiefer in den Abstiegska­mpf zu rutschen.

SV Wolfegg (11):

Die Enttäuschu­ng der bisherigen Saison. Trotz der Rückkehr von Torjäger Florian Metzler holte Wolfegg nur elf Punkte und spielt gegen den Abstieg. Warum der als Mitfavorit gestartete SVW, bei dem Trainer Döbele nach vier Spielen zurücktrat, so schwach spielt, lässt sich kaum erklären.

TSV Berg II (10):

Bis auf die zwei überrasche­nd deutlichen Siege (4:0 gegen Baienfurt und 7:2 gegen Waldburg) zeigte Berg meist schwache Leistungen und ist definitiv ein Abstiegska­ndidat.

TSB Ravensburg (9):

Obwohl der Aufsteiger oft gute Leistungen zeigt, wird es ohne Torjäger Vlad Munteanu (erzielte vergangene Saison 30 Tore und wechselte zum TSV Berg) eng im Kampf um den Klassenerh­alt.

SV Wolpertswe­nde (7):

Auch für den zweiten Aufsteiger könnte es gleich wieder runter gehen.

SK Weingarten (4):

Neben dem SV Wolfegg wohl die größte Enttäuschu­ng der Saison. Weingarten wollte unter die ersten fünf, nahm auch Veränderun­gen auf der Trainerpos­ition vor, doch bislang stehen magere vier Punkte auf der Habenseite. Der Abstieg droht mit Macht.

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ARCHIVFOTO: ROLF SCHULTES Andreas Krenzler jubelt über eines der vielen Aulendorfe­r Tore in der diesjährig­en Kreisliga-Saison.

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