Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Man lebt nur einmal

Wilde Spekulatio­nen um das Ende des Geheimagen­ten – Drehbeginn für „Bond 25“

- Von Philip Dethlefs

LONDON (dpa) - Seit 1962 können sich Kinogänger darauf verlassen: James Bond kehrt zurück. Der Satz war im Abspann seines Leinwandde­büts „James Bond 007 jagt Dr. No“erstmals zu lesen – und erscheint seitdem in jedem offizielle­n Bondfilm, zuletzt im Jahr 2015 in „Spectre“. Nach einigen Hinderniss­en und mit etwas Verspätung sollen Anfang März endlich die Dreharbeit­en für sein 25. Abenteuer beginnen. Es wird voraussich­tlich Daniel Craigs letzter Einsatz als Geheimagen­t. Gut möglich, dass er sogar den Filmtod stirbt.

In der Schlusssze­ne von „Spectre“war Bond mit einem verschmitz­ten Lächeln im Aston Martin DB5 davongefah­ren. Auf dem Beifahrers­itz saß Dr. Madeleine Swann, die Tochter seines alten Widersache­rs Mr. White. Der Agent hatte sie vor den Killern des bösen Blofeld (Christoph Waltz) beschützt. Dann entwickelt­e sich zwischen Bond und Swann eine Romanze, die über die bei 007 üblichen Bettgeschi­chten hinausging. Die französisc­he Schauspiel­erin Léa Seydoux soll Swann auch im kommenden Film spielen. Das bestätigte Regisseur Cary Fukunaga dem Szenekenne­r Baz Bamigboye von der „Daily Mail“in dessen Online-Kolumne vom Dezember.

Es ist erst das zweite Mal, dass ein „Bondgirl“, wie Bonds weibliche Bekanntsch­aften seit jeher genannt werden, in derselben Rolle zurückkehr­t. Bisher war die 2018 gestorbene Britin Eunice Gayson als Sylvia Trench in „James Bond 007 jagt Dr. No“und in „Liebesgrüß­e aus Moskau“(1963) in einer kleinen Nebenrolle die einzige. Craig soll Seydoux angeblich persönlich um ein Comeback gebeten haben. „Bond 25“wird wohl eine direkte Fortsetzun­g von „Spectre“sein.

Craig, der am 2. März seinen 51. Geburtstag feiert, hat wohl ein Mitsprache­recht bei wichtigen Entscheidu­ngen. Medienberi­chten zufolge soll der Hauptdarst­eller mitverantw­ortlich dafür sein, dass Danny Boyle („Trainspott­ing“) nach Meinungsve­rschiedenh­eiten im August als Regisseur vom Projekt absprang.

Erstmals ein US-Regisseur

Immerhin fand das Produzente­nduo Barbara Broccoli und Michael G. Wilson in Fukunaga schnell einen hochkaräti­gen Nachfolger für Boyle. Auch das ein Novum, denn der 41Jährige, der unter anderem mit der TV-Serie „True Detective“und dem Drama „Sin Nombre“die Kritiker verzückte, sitzt als erster US-Amerikaner bei 007 auf dem Regiestuhl. Ob Fukunaga den Tod des Agenten inszeniert? Es wäre ein spektakulä­rer Abschluss für die Ära Craig, die in „Casino Royale“(2006) damit begann, dass sich Bond seine Lizenz zum Töten erst verdienen musste.

Über mögliche 007-Nachfolger wird schon seit Jahren spekuliert. Der immer wieder genannte Idris Elba („Luther“) wird es definitiv nicht, vermutlich auch nicht Tom Hiddleston („Avengers“). Eine Frau als James beziehungs­weise Jane Bond gilt als ausgeschlo­ssen. Neuerdings werden „Game-of-Thrones“-Star Richard Madden Chancen eingeräumt. Grund dafür ist seine mit einem Golden Globe prämierte Rolle in der Serie „Bodyguard“. Darin schlägt er sich wie 007 im Smoking durch diverse Actionszen­en.

Eine Entscheidu­ng wird wohl erst in ein paar Jahren fallen. Und wer weiß, vielleicht macht es Craig dann doch noch mal. „Ich denke, das war es dann“, hatte er im August 2017 zwar gesagt, als er in der „The Late Show“von US-Moderator Stephen Colbert verkündete, er werde im Jubiläumsb­ond noch einmal die Hauptrolle spielen. Aber eindeutig auf seinen Abschied festgelegt hat sich der 50-Jährige bisher nicht.

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FOTO: DPA Daniel Craig wird in „Bond 25“wieder den Helden spielen. Aber danach?

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