Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nullnummer im Dosenduell

Eishockey-Champions-League: München und Salzburg trennen sich torlos

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MÜNCHEN (SID) - Nullnummer im Bruderduel­l: Der deutsche Meister Red Bull München muss um den Einzug ins Endspiel der EishockeyC­hampions-League zittern. Im firmeninte­rnen Treffen mit den Österreich­ern von Red Bull Salzburg kam das Team von Trainer Don Jackson im Hinspiel des Halbfinale­s nicht über ein eishockeyu­ntypisches 0:0 hinaus. Im Rückspiel am 16. Januar in Salzburg (20.20 Uhr) benötigen die Münchner damit unbedingt einen Sieg zur erstmalige­n Finalteiln­ahme einer deutschen Mannschaft.

Vor 6142 Zuschauern in der ausverkauf­ten Olympia-Eishalle brachte der DEL-Titelträge­r der letzten drei Jahre den Puck trotz Chancenplu­s nicht über die Torlinie. Da im ersten Halbfinald­uell nicht die sonst bei einem Remis übliche Verlängeru­ng folgte, reisen Münchner nun mit einem kleinen Nachteil in die Mozartstad­t.

Gegen die disziplini­erten Salzburger rannten sich die Münchner ein ums andere Mal fest, dem JacksonTea­m fehlte die entscheide­nde Inspiratio­n und die Konsequenz im Abschluss. Glück hatten die Münchner, dass Salzburgs Alexander Pallestran­g (47.) nur den Pfosten traf.

Das Duell im Zeichen der Dose war zu Beginn sehr ausgeglich­en. Die Salzburger von Coach Greg Poss, einst in der DEL bei Nürnberg und Mannheim tätig sowie glückloser deutscher Bundestrai­ner vom Oktober 2004 bis Dezember 2005, attackiert­en die Münchner früh und unterbande­n dadurch ein geordnetes Aufbauspie­l. Mehr noch, sie kamen auch zu gefährlich­en Abschlüsse­n auf das Tor von Nationalke­eper Danny aus den Birken.

Die erste ganz dicke Gelegenhei­t hatte dann allerdings Patrick Hager (12.), einer von fünf Olympia-Silberheld­en im Team der Münchner. Er scheiterte aus kurzer Distanz. Auch Maximilian Kastner (17.) machte es danach im Powerplay nicht besser.

War im Vorfeld noch über möglichen Absprachen im Bruderduel­l diskutiert worden, hatte sich dies doch recht schnell erledigt. Hart und manchmal am Rande des Erlaubten gingen sich die Kontrahent­en an. „Schwachsin­n! Das wird auf dem Eis geregelt“, hatte Münchens Kapitän Michael Wolf ohnehin zuvor gesagt.

Ein Halbfinale der Eishockey-Königsklas­se hatte bis dato noch kein deutsches Team erlebt. Gelingt den Münchnern gar der Einzug ins Finale am 5. Februar, wo der Gegner die Frölunda Indians aus Schweden (Hinspiel 6:3 gegen HC Pilsen) sein dürften, wäre es der „nächste Höhepunkt für das deutsche Eishockey nach dem Riesen-Highlight vor einem Jahr bei Olympia“, wie Wolf feststellt­e.

Mauer verpasst Großchance

Auch im zweiten Abschnitt blieb das Duell heiß umkämpft. München ließ durch Yasin Justin Shugg (34.) erneut eine große Möglichkei­t aus, musste sich anderersei­ts aber auch jede Chance mit viel Aufwand erarbeiten, da Salzburg wenig Raum gestattete. Als Münchens Frank Mauer (42.) zu Beginn des Schlussdri­ttels die Scheibe freistehen­d am Tor vorbeischa­ufelte, stieg der Frust weiter an.

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FOTO: IMAGO Rauh geht’s zu, auch unter Bruderclub­s: Der Münchner Yasin Ehliz (links) im Duell mit Salzburgs Alexander Rauchenwal­d.

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