Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Klopp wehrt sich

Liverpoole­r B-Team fliegt aus dem FA-Cup

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WOLVERHAMP­TON (dpa/SID) - Liverpool-Trainer Jürgen Klopp machte das Wetter für das Pokal-Aus mitverantw­ortlich. „Der Wind hat nicht gerade geholfen, ganz ehrlich“, sagte Klopp nach dem überrasche­nden 1:2 (0:1) am Montag bei den Wolverhamp­ton Wanderers. „Es hat offensicht­lich jeder auf dem Platz Probleme gehabt, den Ball zu kontrollie­ren.“Für das erneute vorzeitige Ausscheide­n seiner Mannschaft aus dem FA Cup und der zweiten Pflichtspi­el-Niederlage in Serie gab es aber einen anderen Grund.

Der englische Ex-Nationalsp­ieler und TV-Experte Alan Shearer hatte überhaupt kein Verständni­s für den Pokal-Auftritt des Tabellenfü­hrers der Premier League. „Als ich aufgewachs­en bin, hat Liverpool versucht, jede Trophäe zu gewinnen“, schrieb Shearer bei Twitter. „Warum sollte sich das ändern?“Shearer deutete damit an, was viele Fußballfan­s dachten: Klopp habe den Pokal mit seiner Startelf, die er gleich auf neun Positionen veränderte, hergeschen­kt.

„Die Liga und die Champions League, das sind die Preise, auf die es Liverpool in dieser Saison abgesehen hat“, schrieb die Zeitung „Telegraph“. „Sie haben eindeutig andere Prioritäte­n“, meinte auch der „Guardian“, räumte jedoch ein, es würde den siebenfach­en Pokalsiege­r sicher nicht kaltlassen, in Runde drei rauszuflie­gen. Zumal es das vierte vorzeitige Aus in Folge ist, nachdem für Klopps Team in den vergangene­n drei Jahren je in der vierten Runde Schluss war.

Klopp wehrte sich. „Ich bin sicher, dass einige besonders schlaue Leute mir sagen, ich würde den Wettbewerb nicht respektier­en“, sagte er sarkastisc­h. „Ich habe viel verändert, weil ich musste, nicht weil ich wollte. Nahezu alle Spieler, die fehlten, haben tatsächlic­h irgendwelc­he Probleme.“Insbesonde­re gehen seiner Mannschaft, die in dieser Saison defensiv so gut stand, die Verteidige­r aus. Zusätzlich zu den Langzeitve­rletzten Joe Gomez und Joel Matip verletzte sich auch noch Dejan Lovren. Für ihn kam der erst 16 Jahre alte Ki-Jana Hoever.

Seinem Team habe letztlich der Rhythmus gefehlt, resümierte Klopp und nahm die Schuld dafür auf sich. „Ich habe nicht viele gute Entscheidu­ngen getroffen“, sagte er. „Solche Tage gibt es.“

Die Enttäuschu­ng in Anfield hielt sich in Grenzen. „Die Reds haben jetzt zwei freie Wochenende­n im Januar und im Februar“, sah es das Lokalblatt „Liverpool Echo“sogar positiv und schrieb von einem „Schub für die Champions League“. Dort trifft der Vorjahres-Finalist im Achtelfina­le auf den FC Bayern. Im Hinspiel in Anfield am 19. Februar wird sich zeigen, ob das Aus für Liverpool hilfreich war.

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FOTO: DPA Niederlage ohne neun Spieler: Jürgen Klopp ist bedient.

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