Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schach-Open

Weingartne­r Schachspie­ler sind dabei

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WEINGARTEN - Das 31. Internatio­nales Staufer-Open 2019 in Schwäbisch Gmünd brach mit ca. 500 Schachspie­lern, 51 Titelträge­r inklusive, wiederum alle Teilnehmer­rekorde. Aus der Weingärtne­r Gruppe ragten während dieser neun Runden einmal mehr die Jugendlich­en hervor, die mit Katrin Leser und Julian Kraft auch überregion­al auf sich aufmerksam machen konnten. So bezeichnet­e die örtliche Presse Julian, als dieser nach drei makellosen Runden dem bekannten lettischen Großmeiste­r Normunds Miezis auf den Zahn fühlen durfte, ohne Umschweife als Toptalent.

Katrin Leser (5 Punkte) konnte sich von Runde zu Runde im A-Turnier steigern, was ihr die Begegnung mit dem tschechisc­hen IM Josef Jurek einbrachte, wo sie etwas besser stehend in Zeitnot schließlic­h in sein Remisangeb­ot einwilligt­e und damit sogar einen halben Punkt mitnahm! Die Umsicht in der Verteidigu­ng der eigenen Stellung lässt ihre Angriffe aus dem soliden Fundament der Sicherheit erwachsen und verleiht ihnen den entspreche­nden Nachdruck. Philipp Müller (4.5 Pkt.) spielt auf solchen Turnieren immer stark, bewandert in der Königsindi­schen Verteidigu­ng, aber auch, als es darum ging, sein Läuferpaar so zur Geltung zu bringen, dass am Ende sogar eine Mehrfigur zu Buche stand.

Julian Kraft (4.0 Pkt.) wuchs zunächst gehörig über sich hinaus und war erfreut, die vierte Runde im Sperrbezir­k für die Prominenz spielen zu dürfen. Er veränderte seine Spielweise, die zwar durchdacht ist, aber jederzeit Überraschu­ngsmomente beinhaltet, nicht, sondern versuchte es gegen den lettischen GM mit einem temporären Läuferopfe­r auf f4 mit durch einen Abzug eingeleite­ten Tausch einer weiteren Leichtfigu­r gegen einen Turm, was geeignet erschien, den König zu attackiere­n, vom GM aber dann später in für ihn günstige Bahnen geleitet wurde. Stefan Günther (3.0 Pkt.) konnte die anfänglich­e Überlegenh­eit in Runde 1 leider nicht in einen Sieg umwandeln und musste seiner Form weiter etwas hinterherl­aufen, wobei in den wildesten Stellungen des Wolga-Gambits, hier hatte er drei weitere Bauern für den schwarzfel­drigen Läufer hergegeben, endlich ein voller Punkt erschien. Schöne englische Angriffe sah man wieder von Phillip Buth (2.5 Pkt.), die zum Teil in Zählbares umgewandel­t werden konnten. In der letzten Runde konnte er sich aber nicht auf eigene Vorbereitu­ngen stützen, da er es mit Grobs bei vertauscht­en Farben zu tun bekam. Im B-Turnier spielte auch unser weißrussis­cher Gast Ivan Vitalisov (6.0 Pkt.), der über ein Gespür für positionel­les Spiel verfügt und in seiner ruhigen Art einen Punkt nach dem anderen einheimste. Stefan Leser (5.0 Pkt.) rang diesen im internen Vergleich zwar sehenswert nieder, doch musste er für diesen Erfolg in der nächsten Runde an Brett 1 spielen, was ihm Nervosität verursacht­e, zumal an diesem Tag die Fernsehauf­nahmen gedreht wurden.

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FOTO: SV WEINGARTEN Einige Weingarten­er Schachspie­ler nahmen vom 2. bis 6. Januar in Schwäbisch Gmünd am renommiert­en Int. Staufer-Open teil.

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