Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Brot her d’ Burnegger sind do
Am kommenden Sonntag lädt die Narrenzunft Bodnegg zum großen Narrensprung in Bodnegg ein. Freuen dürfen sich die Besucher auf rund 60 Gruppen.
BODNEGG - Nach dem Narrensprung wird in der Festhalle, im Feuerwehrhaus und im Dorf gefeiert.
Überhaupt wurde in Bodnegg schon immer gerne gefeiert. Dieser Tradition nahm sich ein Kegelclub an, baute eine Kegelbahn auf einen Festwagen und besuchte ohne Motto die Rosenmontagsumzüge in Ravensburg und Wangen. Doch ohne geschichtlichen Aufhänger fühlten sich die Vereinsmitglieder inmitten der anderen Zünfte bald nicht mehr wohl, also suchten sie in den Annalen der Gemeinde nach einer Grundlage.
Wenn man der mündlichen Überlieferung Glauben schenkt, so haben die „Burnegger“nach getaner Arbeit, vor allem beim Brot , kräftig zugelangt. Arbeit bedeutete damals unter anderem die Teilnahme an den Kreuzgängen zu den umliegenden Nachbargemeinden. Die Leute nahmen die Mühsal langer, staubiger, schweißtreibender Bittprozessionen in Kauf, um sich dann in den Gasthäusern der jeweiligen Endstationen dem leiblichen Wohl zu widmen. Dabei wurden die Brotkörbe in kürzester Zeit geleert, sodass des Öfteren der Spruch zu hören war: „Brot her - d' Burnegger sind do.“Diese geschichtlichen Hintergründe nahmen sich die Bodnegger zum Vorbild und gründeten 1980 die „Burnegger Brotfresser“. Gründer und erster Vorstand war Franz Fischer.
Das Häs bestand aus einem weißen Hemd, das mit Brotmotiven bedruckt war. Als Maske diente ein auf der Rückseite ausgehöhlter Brotlaib. Die Maske wurde mit Hut oder Kopftuch ergänzt. Nach dem bedruckten Hemd folgte ein orangener Overall mit aufgeklebten braunen Brezeln, jedoch mit gleicher Maske. im Jahr 1987 wurden das Brotfressermale und Brotfresserweible entworfen und im Jahr 2000 kamen zwei weitere Figuren, der Mehlbeutler und der Kleiekotzer, hinzu. Zunftmeisterin heute ist Sylvia Uber, Vize Zunftmeister Klaus Schreibmüller. red/lan