Ideale Haltung

Zum Artikel „Molkereien gegen Anbindehaltung“(8.1.):

Erfreulich, dass sich verschiedene Molkereien gegen die Anbindehaltung von Milchkühen aussprechen. Tierschützer tun dies schon lange. Sobald Tierschutzverbesserungen für die sogenannten Nutztiere gefordert werden, sträubt sich der mächtige Bauernverband dagegen und argumentiert mit den Nöten der Kleinbauern. Ist es aber nicht er, der die Devise „wachsen oder weichen“vertritt?

Kühe in Ganzjahresanbindung trifft es besonders hart. Lebenslänglich am Hals fixiert, haben die Kühe fast keine Bewegungsmöglichkeit, können sich nicht umdrehen, nicht kratzen, bequemes Liegen ist kaum möglich. Dass jahrelanger Bewegungsmangel zu Leiden, Schmerzen und Schäden führt, ist tiermedizinisch belegt und widerspricht dem Tierschutzgesetz. Laufstallhaltung ist zwar besser als Anbindung, aber auch hier gibt es Mängel: Nicht jeder Laufstall verfügt über einen Laufhof im Freien.

Auch hat nicht immer jede Kuh einen eigenen Liegeplatz und Spaltenböden sind nicht ideal für Kuhfüße. Weil es auch im Laufstall oft zu eng ist, werden die Kühe enthornt.Eine ideale Haltung wäre Laufstall kombiniert mit Weidegang. Akzeptieren kann man auch eine Anbindehaltung nur im Winter und eine garantierte tägliche Weidehaltung im Sommerhalbjahr (was verpflichtend sein müsste). Ganzjahresanbindung ist inakzeptabel und muss abgeschafft werden. Helga Semrau, Lindau

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