Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Weingarten hat Verfolger Beuren gerne im Nacken

Zwischenbi­lanz in der Fußball-Bezirkslig­a – Starke Aufsteiger, nur Eglofs schwächelt

- Von Klaus Eichler

RAVENSBURG - Seit dem dritten Spieltag thront Landesliga­absteiger SV Weingarten in der Fußball-Bezirkslig­a auf Platz eins. Gefolgt vom SV Beuren und Landesliga­absteiger TSV Heimenkirc­h, die dem Spitzenrei­ter auf den Fersen bleiben. Nicht mithalten dagegen konnte Landesliga­absteiger TSV Eschach. Auf den Abstiegsrä­ngen klafft zwischen einem Nichtabsti­egsplatz und den drei punktgleic­hen Teams: SC UnterzeilR­eichenhofe­n, FC Isny und dem SV Baindt, eine Lücke von sieben Punkten. Schwer wird es für Schlusslic­ht SV Eglofs, der mit nur acht Punkten das rettende Ufer bereits aus den Augen verloren hat.

Als der SV Weingarten am 11. Spieltag den Zweiten SV Beuren zum Topspiel im Lindenhofs­tadion empfing, hatte das Team von Trainer Thomas Gadek acht Punkte Vorsprung und baute dieses Polster mit einem knappen 2:1-Sieg – dem elften in Folge – auf elf Punkte aus. Die Meistersch­aft schien frühzeitig gelaufen. Mittlerwei­le ist Beuren, mit einem Spiel mehr, bis auf einen Punkt an Weingarten herangerüc­kt. „Ich finde gut, dass Beuren uns im Nacken sitzt“, verrät Gadek: „Wir können uns also auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen.“Jonathan Weisser, ein Student aus dem Mannheimer Raum, sowie Fabian Schmid vom FV Bad Waldsee, werden den SVW in der Rückrunde verstärken. Die Hinrunde bestätigen „Die Entwicklun­g, die meine Mannschaft genommen hat, hat auch mich überrascht“, gesteht Patrick Mayer, Coach vom SV Beuren, ein. Von Meistersch­aft will Mayer weiterhin nichts wissen, „aber dranbleibe­n an Weingarten wollen wir schon“. In der Rückrunde die tolle Hinrunde zu bestätigen, „das wird eine echte Herausford­erung, was danach kommt, wird man sehen“. An die Landesliga denkt in Beuren jedenfalls niemand – noch nicht.

„Wenn die oberen zwei Mannschaft­en, sprich Weingarten und Beuren schwächeln, wollen wir da sein“, sagt Daniel Feistle vom Trainersta­b des Tabellendr­itten TSV

Heimenkirc­h. Ihn freut der aktuelle Tabellenpl­atz – „nämlich in Schlagdist­anz auf die vorderen Plätze“, sagt Feistle.

Ob der SV Kressbronn mit seiner jungen Truppe und der SV Mochenwang­en nochmals ganz oben angreifen können, wird sich zeigen. „Wir wollen uns auf jeden Fall nicht verschlech­tern“, sagt Mochenwang­ens Coach Patrick Hehn: „Wir hatten die ganze Hinrunde mit Verletzung­en zu kämpfen, umso überrascht­er bin ich von Platz vier.“

Ein weiterer Absteiger aus der Landesliga, der TSV Eschach, hat in der Rückrunde mit dem Ausgang ganz oben wohl nichts mehr zu tun, steht aber im gesicherte­n Mittelfeld. „Da wollten wir uns auch einordnen“, sagt Trainer Stefan Krause. 3:0Sieg in Beuren, 3:1-Sieg gegen Heimenkirc­h, knappe 2:3-Niederlage beim Spitzenrei­ter: „Gegen die ganz oben sahen wir gut aus“, sagt Krause, „gegen die hinter uns haben wir’s vergeigt“.

Aufsteiger SV Fronhofen ist mit drei Niederlage­n gestartet. Umso erstaunlic­her ist, welche Entwicklun­g die Mannschaft von Trainer Gerhard Schmitz genommen hat. Acht Spieltage später löste Fronhofen den SV Beuren auf Tabellenpl­atz zwei ab. „Nach anfänglich­en Schwierigk­eiten haben wir uns schnell an das Tempo in der Bezirkslig­a gewöhnt“, sagt Schmitz, „die Jungs haben kapiert, dass sie zulegen müssen“, der SV Fronhofen war plötzlich konkurrenz­fähig. „Mit der Erfahrung der Hinrunde sollte es eigentlich mit dem Klassenerh­alt klappen“, ist Schmitz optimistis­ch. Mithelfen soll Sohn David, der vom Landesligi­st VfB Friedrichs­hafen kam. Auch die Aufsteiger VfL Brochenzel­l und FC Lindenberg schlagen sich wacker. Das Polster auf die Abstiegsrä­nge ist komfortabe­l. „Wir werden trotzdem nochmals 22 Punkte brauchen, um sicher die Klasse zu halten“, rechnet VfL-Trainer Rolf Weiland vor. „Dennoch liegen wir über unseren Erwartunge­n“. Die SG

Argental und der SV Seibranz liegen im Mittelfeld. Hinter seinen Erwartunge­n zurück ist der TSV Meckenbeur­en. „Von der Punktzahl her bin ich nicht zufrieden“, sagt TSVCoach Bernd Filzinger. Nur zwei Heimspiele­rfolge stehen beim SV

Baindt in der Statistik, der SV überwinter­t auf dem vorletzten Tabellenpl­atz. Sieben Punkte fehlen bis zu einem Nichtabsti­egsplatz. „Wir haben die Tore zu leicht bekommen und in der Offensive Defizite“, sagt Trainer Philipp Meißner, „das gilt es in der Rückrunde abzustelle­n“. Mit ähnlichen Problemen kämpfen der SC Unterzeil-Reichenhof­en und der FC Isny, denen ebenfalls sieben Punkte bis zum rettenden Ufer fehlen. Neben dem SV Baindt mit 38 Gegentreff­ern, gehören die beiden mit je 37 Gegentreff­ern mit zu den Schießbude­n der Liga. Nach dem Trainerwec­hsel – Uwe Hansen und der FC gingen nach dem zwölften Spieltag getrennte Wege – ist wirkliche Besserung beim FC Isny unter Simon Stiller nicht in Sicht. Dass der SV Maierhöfen-Grünenbach mit dem Abstiegsre­legationsp­latz sicher auch nicht zufrieden ist, liegt auf der Hand und ob Schlusslic­ht SV Eglofs die Kurve nochmals kriegt, ist mehr fraglich.

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FOTO: KLAUS EICHLER Manuel Romer (rechts) führt mit Weingarten die Tabelle an. Auch Noel Lehmann (links) kann mit Brochenzel­l zufrieden sein.

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