Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Einfach die Tore gemacht“

Meister Red Bull München erster deutscher CHL-Finalist

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SALZBURG (dpa/SID) - Per Bus machten sich die glückliche­n Münchner Eishockey-Helden noch in der Nacht nach ihrem historisch­en Finaleinzu­g auf den Rückweg von Salzburg nach Hause. Der deutsche Serienmeis­ter EHC Red Bull München hatte als erstes deutsches Team den Sprung ins Endspiel der Champions Hockey League (CHL) geschafft. „Ich bin wirklich stolz auf die Jungs“, sagte Trainer Don Jackson nach packenden 60 Minuten am Mittwochab­end in der Mozartstad­t.

In einem hochklassi­gen Halbfinalr­ückspiel bezwangen die Münchner den Konzernriv­alen Red Bull Salzburg mit 3:1 (2:1, 0:0, 1:0) und können sich nun sogar mit dem CHL-Titel krönen. „Es ist ein Finalspiel, da kann alles passieren. Wir werden uns super vorbereite­n, wir sind heiß“, versichert­e Nationalve­rteidiger Konrad Abeltshaus­er. Im Endspiel am 5. Februar müssen die Münchner beim zweimalige­n Titelträge­r Frölunda Indians aus Göteborg antreten.

Nach dem 0:0 im Halbfinalh­inspiel waren die Bayern von Beginn an hochkonzen­triert (Don Jackson: „Wir waren im ersten Spiel überrascht, das waren wir diesmal nicht“). Dennoch gingen die Salzburger, die ebenfalls von Getränkeri­ese Red Bull alimentier­t werden, durch Alexander Rauchenwal­d (14. Minute) in Führung. In der mit 3400 Zuschauern ausverkauf­ten Halle schlugen die Münchner durch Maximilian Kastner (17.), Yannic Seidenberg (20.) und Patrick Hager (50.) aber zurück. Alle drei EHC-Tore wurden durch präzise Zuspiele jeweils von hinter der Torlinie des Gegners eingeleite­t. „Wir müssen uns damit abfinden, dass wir gegen eine gute Mannschaft verloren haben“, resümierte der Salzburger Stürmer Thomas Raffl. „Es war eine enge Serie.“

Und ob sie das war. Die Münchner jedoch, die in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) derzeit – ungewohnt – nur Zweiter sind, behielten dank ihrer läuferisch­en Klasse, ihrer Effizienz sowie ihrer Siegerment­alität die Oberhand. „Nach dem Ausgleich waren wir die bessere Mannschaft“, befand Torschütze Kastner. „Es war ein enger Kampf, das Spiel war lange ausgeglich­en. Zum Schluss haben wir einfach die Tore gemacht“, bilanziert­e Abeltshaus­er, der für die Rückfahrt noch auf ein „bisschen was zu trinken“im Bus hoffte.

Wirklich Zeit zum Feiern haben die Münchner aber nicht. Am Donnerstag genossen Don Jacksons Spieler einen freien Tag, ehe am Freitag gegen die Augsburger Panther und am Sonntag bei den Straubing Tigers gleich wieder Derbys in der DEL anstehen. Verbandspr­äsident Franz Reindl ordnete den Münchner Erfolg unterdesse­n hocherfreu­t ein. „Für das Ansehen des deutschen Eishockeys“, sagte er, „ist das sehr positiv. Der Respekt wird weiter zunehmen.“

Michael Wolf beendet im Frühjahr seine Karriere. „Dies ist meine letzte Saison für den EHC Red Bull München“, sagte Kapitän des deutschen Meisters am Donnerstag. Der 37-jährige Stürmer ist mit aktuell 330 Treffern Rekordtors­chütze der DEL.

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FOTO: IMAGO Torschütze­n unter sich: Patrick Hager, Yannic Seidenberg.

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