Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der Kaiser und die Kanzlerin
Künstliche Intelligenz und die Digitalisierung beschäftigten Angela Merkel am letzten Tag ih- res Japan-Besuchs. Davor jedoch tauchte die Kanzlerin in eine andere Welt ein – bei ihrer Au- dienz bei Kaiser Akihito (Foto: dpa). Es war bereits ihr drittes Treffen mit dem Tenno
MOSKAU (AFP) - Wenige Tage nach dem Ausstieg aus dem INF-Abrüstungsvertrag hat Russland die Entwicklung neuer Raketen und Waffensysteme angekündigt. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte am Dienstag, in diesem und im kommenden Jahr müsse die landgestützte Variante des bisher von der russischen Marine eingesetzten Kalibr-Marschflugkörpers und des dazugehörigen Raketensystems entwickelt werden. Im selben Zeitraum müsse Russland ein landgestütztes Raketensystem mit einer Langstrecken-Hyperschallrakete bauen.
Schoigu begründete diesen Schritt mit dem Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag, der seit 1987 in Kraft war und landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern verbietet. Russland war am Samstag ebenfalls aus dem Abkommen ausgestiegen. Der Vertrag ist nun einstweilen ausgesetzt.
Weil bodengestützte Mittelstreckenraketen günstiger sind, könnte Russland nach Ansicht von Verteidigungsexperten theoretisch mehr von ihnen in Reichweite von europäischen Zielen aufstellen. Putin hatte am Samstag aber versichert, solche Raketen nicht „in Europa oder anderen Regionen der Welt“zu stationieren, solange es die USA nicht täten.