Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wohlfahrts­verbände fürchten Verlust von 3100 Heimplätze­n

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STUTTGART (epd/tja) - Die Zahl der Plätze in Pflegeheim­en sinkt, und zwar um mindestens rund 3100. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der der Liga der freien Wohlfahrts­pflege in Baden-Württember­g. In den Heimen sind ab September 2019 eigentlich nur noch Einzelzimm­er erlaubt – dann greift die Landesheim­bauverordn­ung. Doch die Umsetzung der Vorgaben ähnelt noch einem Flickentep­pich, wie eine am Dienstag veröffentl­ichte Umfrage ergab.

Allein in den Kreisen Ravensburg, Biberach, Sigmaringe­n und Tuttlingen fallen bis Ende 2019 mehr als 300 Plätze weg, wie Recherchen der „Schwäbisch­en Zeitung“ergaben.

Bislang entspräche­n erst 20 Prozent der Einrichtun­gen der neuen Verordnung, heißt es seitens der Liga. An der Umfrage im Dezember 2018 beteiligte­n sich 971 stationäre Pflegeeinr­ichtungen, die insgesamt 70 Prozent aller Plätze im Südwesten stellen.

46 Heime (fünf Prozent) kündigten an, den Betrieb einzustell­en. 48 Prozent (466 Heime) befinden sich noch im Abstimmung­sprozess mit der Heimaufsic­ht – und bei rund sieben Prozent (70) beginne der Umbau dieses Jahr. Fast 35 Prozent (340 Heime) erhielten eine Verlängeru­ng der Übergangsf­rist oder seien ganz befreit.

Bereits jetzt sei absehbar, dass von rund 68 000 erfassten Heimplätze­n etwa 14 Prozent (9750) abgebaut würden. Teilweise wollen die Träger das durch 6600 neue Plätze auffangen. „Aufgrund des weiter steigenden Bedarfs wird dies trotzdem zu noch größeren Versorgung­sengpässen führen als bereits bisher“, teilte die Liga mit.

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