Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Hofgebäude in Münchenreu­te brennt aus

Unbewohnte­s Haus samt Scheune gerät am frühen Dienstagmo­rgen in Vollbrand

- Von Claudia Buchmüller und Paulina Stumm www.schwäbisch­e.de/ brand-münchenreu­te

BLÖNRIED - Im Blönrieder Ortsteil Münchenreu­te hat es am frühen Dienstagmo­rgen in einem landwirtsc­haftlichen Gebäude gebrannt. Nach ersten Erkenntnis­sen der Feuerwehr Aulendorf ist das Feuer im Dachstuhl ausgebroch­en. In dem unbewohnte­n Bauernhaus befand sich neben der Wohnung eine Scheune, in der Heu- und Stroh für den dortigen landwirtsc­haftlichen Betrieb gelagert und ein kleiner Schaufella­der abgestellt waren. Die Polizei geht von einem Sachschade­n von 400 000 Euro aus. Verletzt wurde niemand. Die Untersuchu­ngen zur Brandursac­he dauern noch an.

Ein Nachbar hatte den Brand am frühen morgen entdeckt. Er sah laut Polizeiang­aben im Obergescho­ss des Hauses Flammen aus dem Fenster schlagen und alarmierte gegen 6.30 Uhr die Feuerwehr. Kurze Zeit später war die Feuerwehr Aulendorf vor Ort. Laut Gesamtkomm­andant Markus Huchler befanden sich 80 Mann und neun Fahrzeuge im Einsatz. Neben dem DRK Aulendorf und der Polizei machte sich auch Bürgermeis­ter Matthias Burth ein Bild von der Lage.

Nachbar entdeckt den Brand am frühen Morgen

Als erstes am Einsatzort war die Feuerwehra­bteilung aus Bönried. Deren Abteilungs­kommandant Michael Heydt schildert seinen Eindruck bei der Ankunft an dem Bauernhaus so: „Bei der Anfahrt haben wir schon Rauchschwa­den gesehen und gleich gemerkt, dass es ein größeres Ausmaß hat. Aus dem Dach über der Wohnung hat es schon raus gebrannt und man hat auch bereits gesehen, dass es übergreift auf das Heu- und Strohlager des Ökonomiege­bäudes“.

Die Feuerwehr verschafft­e sich schnell einen Überblick und begann mit dem Aufbau der Wasservers­orgung. „Beruhigend war für mich, dass keine Menschen und Tiere betroffen waren und wir nur Sachschade­n bekämpfen müssten“, berichtet Heydt. Weitere Abteilunge­n seien vor allem deshalb alarmiert worden, um eine größere Löschwasse­rversorgun­g aufzubauen, „weil wir hier für so eine Schadensla­ge etwas knapp bemessen sind.“In diesem Zusammenha­ng musste eine Strecke von rund drei Kilometern „Wasservers­orgung über lange Wegstrecke­n“bewältigt werden.

Erst am Abend zuvor hatte es laut Gesamtkomm­andant Huchler einen Vortrag des Wasservers­orgungsver­bands „Oberer Schussenta­lgruppe“gegeben. Dort war es darum gegangen, wie Feuerwehre­n Schmutzwas­ser in der Trinkwasse­rversorgun­g vermeiden können. Dabei sei auch Thema gewesen, wie an manchen Orten, etwa in Münchenreu­te, zusätzlich­es Wasser für Löscheinsä­tze zur Verfügung gestellt werden kann. Es sei noch einmal erläutert worden, dass durch die Betätigung eines Zonenschie­bers die doppelte Löschwasse­rmenge der Ringleitun­g zur Verfügung steht. „Um 22 Uhr war der Vortrag aus und acht Stunden später brauchen wir’s. Das war reiner Zufall“, sagt Huchler.

Trotz der Erschwerni­s, dass eine Photovolta­ikanlage auf dem Dach angebracht war, konnte der Brand, so Huchler, in dem unbewohnte­n Gebäude, in dem Futtermitt­el und Maschinen untergebra­cht waren, rasch unter Kontrolle gebracht werden. Ebenfalls im Einsatz war der Bauhof der Stadt Aulendorf. Durch Streumaßna­hmen entschärft­e er die Glatteisge­fahr durch den entstanden­en Wassereins­atz.

Eine schöne Geste war die Versorgung der Einsatzkrä­fte durch Münchenreu­ter Anwohner mit Kaffee. Im Laufe des Vormittags wurden Reste des verkohlten Dachstuhls abgeräumt, um Stroh und Heu abzutragen und Glutnester ablöschen. Dazu war auch ein Bagger vor Ort.

Geholfen hat der Feuerwehr bei diesem Einsatz zudem, dass sie regelmäßig Proben auch in den Teilorten macht. „Wir kennen die Wasservers­orgung vor Ort“, so Abteilungs­kommandant Heydt, „an einem Objekt hier in der Nachbarsch­aft haben wir letztes Jahr eine große Übung gemacht mit der Nachbarweh­r aus Wolpertswe­nde und der Überlandwe­hr aus Aulendorf.“Damals war die Löschwasse­rproblemat­ik und die Lösung über den Zonenschie­ber ebenfalls thematisie­rt worden. Die zusätzlich­e Wassermeng­e habe nun auch ausgereich­t, so Abteilungs­kommandant Heydt.

Wie die Feuerwehr die Löschwasse­rversorgun­g genau gelöst hat, erklärt Blönrieds Abteilungs­kommandant Michael Heydt im Kurzvideo unter

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Für die Löschwasse­rversorgun­g hatte die Feuerwehr einiges an Schläuchen verlegt und auf zusätzlich­es Trinkwasse­r zurückgegr­iffen. In dem unbewohnte­n Gebäude befand sich neben dem Wohnbereic­h ein Stroh- und Heulager, entspreche­nd musste die Feuerwehr Glutnester auslagern und löschen.

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