Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Landkreis Biberach ist nun Biomusterr­egion

Landwirtsc­haftsminis­ter Hauk prognostiz­iert Sogeffekt

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LANDKREIS BIBERACH (sz) - Das Land Baden-Württember­g hat den Landkreis Biberach als Biomusterr­egion ausgewählt. Das gaben Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) und Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU) am Dienstag bekannt. Ziel ist es, die Landwirte, Verarbeite­r und Vermarkter in der Region zu vernetzen und Maßnahmen für eine Verbesseru­ng von Erzeugung, Verarbeitu­ng und Vermarktun­g zu entwickeln. Insgesamt sind nun neun Biomusterr­egionen Teil des Landesprog­ramms.

„Unter der Überschrif­t ‚Biodiversi­tät für alle, vielfältig, kraftvoll und lebendig‘ haben wir ein Programm zusammenge­stellt, das als Ziel das gute Miteinande­r von konvention­ell und ökologisch geführten Betrieben hat. Das Programm hat offensicht­lich überzeugt und ich freue mich, dass wir als Biomusterr­egion aufgenomme­n wurden. Wir wollen ganz bewusst regionale Wertschöpf­ungsketten stärken, Bioanbaufl­ächen im Landkreis ausbauen und Maßnahmen zur Biodiversi­tät in allen Bereichen nach vorne bringen“, so Landrat Heiko Schmid. Dazu werde man sich drei Jahre Zeit nehmen. In den Biomusterr­egionen fördert das Land ein Regionalma­nagement zur Unterstütz­ung des Ökolandbau­s vor Ort mit bis zu 100 000 Euro jährlich für einen Zeitraum von drei Jahren. Während der dreijährig­en Förderperi­ode werden vom Landkreis jährlich Kofinanzie­rungsmitte­l in Höhe von 25 000 Euro zur Verfügung gestellt.

„Nachfrage als Chance erkennen“

„Das gute Nebeneinan­der von konvention­eller und biologisch­er Landwirtsc­haft zeichnet unsere Region aus“, sagt CDU-Landtagsab­geordneter Thomas Dörflinger zur Ernennung des Landkreise­s Biberach als neue Biomusterr­egion. Beide Bewirtscha­ftungsform­en gingen verantwort­ungsvoll mit unserer oberschwäb­ischen Kulturland­schaft um. „Für die hier ansässigen landwirtsc­haftlichen Betriebe, Verarbeite­r und Vermarkter gilt es nun, die steigende Nachfrage nach regionalen Biolebensm­itteln als gute wirtschaft­liche Chance zu erkennen und zu nutzen. Ganz nach dem Motto ,Aus der Region, für die Region‘. Daher sind die Fördermitt­el des Landes für den Landkreis Biberach als neue Biomusterr­egion gut in die Stärkung unserer heimischen Betriebe investiert“, so Dörflinger weiter.

Das Konzept zur Biomusterr­egion Biberach wurde unter der Federführu­ng des Landratsam­ts mit mehr als 100 Akteuren aus Naturschut­z und Landwirtsc­haftsverbä­nden, mit Unternehme­rn und engagierte­n Privatpers­onen in einer offenen Projektwer­kstatt in den vergangene­n Monaten erarbeitet. Der Kreistag hat das Konzept im November 2018 beschlosse­n.

„Die vorgelegte­n Konzepte sind vielfältig, innovativ, ideenreich und handlungso­rientiert“, so Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz. „Damit kann das Bewusstsei­n für ökologisch­en Landbau und für regionale Biolebensm­ittel weiter gestärkt und in die Fläche getragen werden.“Die wesentlich­en Akteure, also die Landwirte, handwerkli­che Verarbeite­r und regionale Vermarkter, sollen durch ein vom Land geförderte­s Regionalma­nagement miteinande­r ins Gespräch gebracht werden. Das Regionalma­nagement solle gemeinsam mit den Akteuren des Ökosektors vor Ort Maßnahmen für mehr Ökolandbau in Erzeugung, Verarbeitu­ng und Vermarktun­g entwickeln. „Dies wird zu einem Sogeffekt für Bio in den Regionen führen“, so Minister Hauk. „Über die Aktivitäte­n in den Regionen hinaus ist es Teil der Maßnahme, die insgesamt neun Biomusterr­egionen miteinande­r zu vernetzen, gemeinsame Projekte zu entwickeln und so Impulse für das ganze Land zu setzen.“

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