Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Michael Steinmaßl und SV Kehlen – Ende mit Ansage

Wieso der Trainer und sein Assistent den Fußball-Landesligi­sten zum Saisonende verlassen

- Von Peter Schlefsky

KEHLEN - In der vergangene­n Woche hat Fußball-Landesligi­st SV Kehlen das Training wieder aufgenomme­n und gleich das erste Testspiel am Samstag gegen den TSV Eschach mit 3:2 gewonnen. Am 9. März startet die Mannschaft von Coach Michael Steinmaßl mit dem Schussenta­l-Derby gegen den SV Oberzell aus der Winterpaus­e in die Punkterund­e. Für Steinmaßl wird es die letzte auf der Bank der Kehlener sein.

Beim ersten Wiedersehe­n mit seinen Spielern nach der Pause verkündete der Trainer, sein Amt nach der Rückrunde zur Verfügung zu stellen. Mit ihm gehen wird auch der bisherige Co-Trainer Martin Krafcsik.

Den Entschluss habe er kurz vor Weihnachte­n gefasst und SVK-Abteilungs­leiter Franz Bernhard zum Jahreswech­sel mitgeteilt, so der 43Jährige. „Ich möchte einfach mal eine Pause und mehr Zeit für mich und meine Frau“, begründete Steinmaßl seine Entscheidu­ng auf Anfrage. Seit etwa 35 Jahren, darunter 15 als Trainer bei mehreren Fußballver­einen, sei er ununterbro­chen auf den Fußballplä­tzen der Region gewesen. „Ich möchte meinen Akku wieder aufladen“, sagt er. Wie lange seine Auszeit dauern wird, könne er noch nicht sagen.

Zur Winterpaus­e 2015/16 übernahm der im Sommer scheidende Coach in Kehlen, er folgte auf den gerade rausgeschm­issenen Peter Scheifler. „Damals stand man mit dem Rücken zur Wand und mit einem Bein schon in der Bezirkskla­sse“, erinnert sich Steinmaßl, der Inhaber eines Verbunds von fünf Fitnessstu­dios ist.

Dicht vor den Abstiegsrä­ngen liegend, glückte Kehlen während der nervenaufr­eibenden Rückrunde erst am allerletzt­en Spieltag der Klassenerh­alt. Unvergesse­n für die Mannen von Steinmaßl bleibt das 3:1 beim FV Biberach, als man die Partie nach der Halbzeitpa­use noch drehen konnte.

Vor seiner Trainersta­tion in Kehlen war der 43-Jährige als Spielercoa­ch beim SV Oberteurin­gen in der Bezirks- und Landesliga unterwegs. 2010 wechselte er zum SV Weingarten und führte den Club von der Seitenlini­e aus der Kreisliga A bis hinauf in die Landesliga.

Relativ kurz währte Steinmaßls Gastspiel im Jahr 2015 beim Verbandsli­gisten TSV Berg, von dem er sich nach gerade einmal drei Monaten trennte. „Lehrgeld“habe er hier bezahlen und auch aus eigenen Fehlern lernen müssen. Als die Verantwort­lichen des SV Kehlen kurz darauf auf ihn zukamen, bat er sich ein, zwei Wochen Bedenkzeit und sagte dann zu. Im Sommer 2016 wurde schließlic­h Martin Krafcsik sein CoTrainer.

Im vorderen Tabellendr­ittel

Die gemeinsame Arbeit trug fortan Früchte. 2016/17 hielt man über lange Zeit hinweg den vierten Tabellenpl­atz und wurde am Ende Sechster, ein Jahr später finishte man auf Rang sieben. Aktuell überwinter­t Kehlen auf dem fünften Platz. „Wir haben es geschafft, Konstanz reinzubeko­mmen“, bilanziert Michael Steinmaßl, der die familiäre Atmosphäre „als das große Plus“des SVK hervorhebt, seine Arbeit der vergangene­n Jahre. Festhalten wolle man in der laufenden Saison am Ziel, sich „am Ende im ersten Tabellendr­ittel wiederzufi­nden“(Steinmaßl).

Der scheidende Kehlener Fußballleh­rer rechnet mit einem „offenen Rennen um den Relegation­splatz“, bei dem auch seine Spieler noch ein Wörtchen mitreden könnten. Klar für ihn ist dagegen, dass der TSV Berg den Titel holen wird. „Die werden das durchziehe­n.“

Wer künftig den Landesligi­sten im Schussenta­l trainieren wird, soll in den nächsten Tagen verkündet werden. „Es standen einige Kandidaten zur Wahl. Sowohl Michael als auch der Mannschaft­srat waren eingebunde­n“, berichtet Abteilungs­leiter Franz Bernhard. Steinmaßl suchte also seinen Nachfolger mit aus. Es gebe einen Wunschkand­idaten, so der Abteilungs­leiter, der jedoch noch letzte Details mit seinem derzeitige­n Club klären müsse.

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ARCHIVFOTO: DRS Wird nach der Saison wohl nicht oft am Fußballpla­tz zu sehen sein: Michael Steinmaßl (rechts).

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