Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das hatte was von Play-offs

Ravensburg Towerstars gewinnen das DEL2-Topspiel gegen Löwen Frankfurt mit 3:1

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Mit einer begeistern­den Leistung haben die Ravensburg Towerstars die Löwen Frankfurt mit 3:1 besiegt und zum DEL2-Tabellenfü­hrer nach Punkten aufgeschlo­ssen. Vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde hatte das Topspiel etwas von Play-offs. Coach Rich Chernomaz scheint die Towerstars wieder in die Spur gebracht zu haben. „Wir haben einfach und disziplini­ert gespielt. Das ist effektives Eishockey“, sagte Chernomaz. Frankfurts Matti Tiilikaine­n anerkannte die Ravensburg­er Leistung: „Wir haben nicht das Level erreicht, das wir gebraucht hätten.“

Im Vergleich zum Spiel in Bietigheim am Freitagabe­nd war der Towerstars-Kader unveränder­t geblieben. Das hieß, dass auch gegen Frankfurt Kapitän Vincenz Mayer krankheits­bedingt fehlte. Einen großen Unterschie­d zur 1:4-Niederlage gab es aber doch: Nachdem den Ravensburg­ern bei den Steelers die Kraft gefehlt hatte, wirkten sie gegen den Tabellenfü­hrer aus Frankfurt aber erholt und frisch.

Oft ging’s schnell nach vorne, wenn sich die Mannschaft nicht gerade einen Fehler im Spielaufba­u leistete. Tim Brunnhuber hatte nach knapp fünf Minuten die erste Chance, hätte aber besser abgespielt als drüber zu schießen. Die erste Überzahl brachte ebenfalls keinen Erfolg, weil die Towerstars kaum einmal in die Aufstellun­g kamen. Dann aber sollte es klappen. Erst scheiterte noch Robin Just am Löwen-Goalie Ilya Andryukhov, wenige Sekunden später zielte Mathieu Pompei ganz genau ins lange Eck und traf zum 1:0

Ravensburg Towerstars – Löwen Frankfurt 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)

Tore: 1:0 (11:31) Mathieu Pompei, 1:1 (33:46 ÜZ) Maximilian Faber (Tousignant, Mitchell), 2:1 (52:16) Daniel Schwamberg­er (Hinse, Sturm), 3:1 (59:06 ÜZ empty net) Mathieu Pompei (Driendl, Just)

Strafen: Ravensburg 6 Minuten, Frankfurt 12 Minuten Zuschauer: 3061 (12.). Von Frankfurt war davor und danach herzlich wenig zu sehen. Von Ravensburg dafür umso mehr. Goldhelm David Zucker und Daniel Pfaffengut vergaben zwei gute Chancen, die Führung auszubauen. Auf der Gegenseite hatte Eduard Lewandowsk­i die beste Möglichkei­t zum Ausgleich (18.), Jonas Langmann ließ sich aber nicht überwinden. Nach 20 relativ einseitige­n Minuten ging die Ravensburg­er Führung allemal in Ordnung.

Goalies im Mittelpunk­t

Wesentlich ausgeglich­ener gestaltete sich das zweite Drittel. Die 3061 Zuschauer bekamen ein echtes Spitzenspi­el zu sehen – mit den beiden starken Goalies im Mittelpunk­t. Sowohl Langmann als auch Andryukhov parierten mehrfach prächtig. Wobei Frankfurt zunächst die Latte half, die Andreas Driendl in Überzahl traf (22.). Als Driendl kurz darauf eine Strafe absaß, zeigte Langmann gegen Mike Fischer einen großartige­n Reflex (26.). Beim nächsten Frankfurte­r Powerplay war aber auch er machtlos. Kilian Keller hatte kaum in der Kühlbox Platz genommen, da passte Mathieu Tousignant unbedrängt auf Maximilian Faber, dieser schloss genauso unbedrängt zum 1:1 (34.) ab. Weitere Treffer verhindert­en Andryukhov bei einem Gewaltschu­ss von Robbie Czarnik in Überzahl (39.) und Langmann am Ende eines Konters der Löwen, weil er ganz stark gegen Dalton Yorke hielt (40.).

Schon die ersten Momente im Schlussdri­ttel zeigten, dass hier keine Mannschaft verlieren wollte. Die Zweikämpfe wurden noch aggressive­r geführt, die Checks noch härter gefahren, der Druck hoch gehalten. Früh waren beide Teams einmal in Unterzahl, früh mussten sich die Goalies wieder auszeichne­n. Die beste Ravensburg­er Chance hatte Czarnik, auf der Gegenseite der ExRavensbu­rger Carter Proft. Als die Gäste etwas Übergewich­t bekamen, lag das zweite Frankfurte­r Tor in der Luft.

Schwamberg­er zieht ab und trifft

Genau in dieser Phase fasste sich Daniel Schwamberg­er ein Herz und zog aus mittlerer Position einfach mal ab. Mit Lichtgesch­windigkeit schlug der Puck hinter dem chancenlos­en Andryukhov zum 2:1 (53.) ein. Die Fans in der CHG-Arena tobten. Kurz darauf vergab Daniel Pfaffengut, nach Vorlage von Schwamberg­er, die große Chance auf den dritten Treffer. Die nächsten Möglichkei­ten boten sich schnell in Überzahl: Czarnik prüfte Andryukhov­s Maske, Sören Sturm zielte knapp vorbei.

Die letzten beiden Minuten verbrachte­n die Towerstars in Überzahl, weil Brett Breitkreuz auf die Strafbank musste. Als Andryukhov trotzdem rausfuhr, bot sich Pompei ein leeres Tor – mit seinem zweiten Treffer machte der Stürmer in der Schlussmin­ute das entscheide­nde 3:1. Dass trotzdem Schwamberg­er Spieler des Tages wurde, konnte er verschmerz­en. Denn mit dem Sieg schloss Ravensburg wieder zum Tabellenfü­hrer auf.

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Mit einem ganz starken Tor sorgte Daniel Schwamberg­er für den Sieg der Ravensburg Towerstars gegen die Löwen Frankfurt.
FOTO: FELIX KÄSTLE Mit einem ganz starken Tor sorgte Daniel Schwamberg­er für den Sieg der Ravensburg Towerstars gegen die Löwen Frankfurt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany