Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vorsprung schmilzt auf drei Punkte
EV Lindau Islanders verlieren in der Eishockey-Oberliga auch gegen Höchstadt
LINDAU - Mit der dritten und vierten Niederlage in Folge haben die EV Lindau Islanders das vergangene Wochenende in der Meisterrunde der Eishockey-Oberliga Süd mit nur einem Punkt auf der Habenseite beendet. Ausgerechnet gegen den Dauerrivalen Höchstadter EC, dem direkten Konkurrenten um die Playoff-Teilnahme, kassierte die Mannschaft von EVL-Spielertrainer Chris Stanley im Sonntagsspiel ein 3:4 (0:1, 1:1, 2:1, 0:1) nach Verlängerung. „Wir haben eine super Moral gezeigt und die Rückstände aufgeholt. Leider bekamen wir das Tor in der Overtime in Unterzahl“, so der sportliche EVLLeiter Sascha Paul im vereinseigenen Liveticker. Markus Babinsky machte, nach der Hinausstellung von Sean Morgan, den Siegtreffer und damit den Zusatzpunkt für den HEC. Damit verkürzten die Mittelfranken in der Tabelle den Vorsprung des EV Lindau von vier auf drei Punkte.
Kalt erwischte es die Islanders bei ihrem Gastspiel im Eisstadion Höchstadt vor rund 650 Zuschauern: 31 Sekunden waren gerade einmal gespielt, da zappelte der Puck bereits im Netz von EVL-Goalie David Zabolotny. Getroffen hatte Michal Petrak, der von Ondrej Nedved bedient und dessen Schuss abgefälscht wurde. Was folgte, war ein Festival an Strafen. Die Unparteiischen pfiffen kleinlich, der Spielfluss geriet immer wieder ins Stocken.
Fast zehn Minuten überstanden die Lindauer bis kurz nach der ersten Drittelpause in Unterzahl – und schlugen im mittleren Spielabschnitt wenig später zurück. Gleich die zweite Überzahl nutzte Fredrik Widen zum 1:1. Doch währte die Freude über den Ausgleichstreffer gerade einmal zwei Minuten. Dann schlug die Paradereihe der Alligatoren ein zweites Mal zu. Diesmal war es Vitali Aab, der auf Zuspiel von Petrak die erneute Höchstadter Führung besorgte.
Die Schussstatistik vor dem Schlussdrittel (24:16) sprach zu dieser Zeit klar für die gastgebenden Mittelfranken, die nun alles daran setzten, um den knappen Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Und erneut begannen die Islanders, diesmal für knapp 90 Sekunden, mit einem Mann weniger auf dem Eis – Jan Hammerbauer musste für zwei Minuten die Strafbank drücken. Doch auch diesmal hielt Zabolotny seinen Kasten zunächst sauber.
Klingler gleicht zweimal aus
Dann schlug Simon Klingler – von Hammerbauer fein in Szene gesetzt – das erste Mal zu und markierte in der 48. Minute das 2:2. Doch keine drei Minuten später war Marvin Deske zur Stelle: Der Höchstadter Stürmer, zur neuen Saison von den Moskitos Essen (Oberliga Nord) zu den Panzerechsen in den Aischgrund gewechselt, nahm ein Zuspiel von Michael Cejka auf und erzielte das 3:2.
Als HEC-Kontingentspieler Michal Petrak für zwei Minuten eine Zwangspause einlegen musste, hatte der EVL die große Chance, im Powerplay zum dritten Mal an diesem Abend gleichzuziehen. Und tatsächlich: Klinglers zweiter Streich an dem Abend bescherte den Islanders das 3:3 (58.). In der Verlängerung traf schließlich Babinsky zum Sieg für Höchstadt.