Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Betriebe bilden immer mehr Flüchtling­e aus

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BERLIN (AFP) - Deutsche Betriebe bilden immer öfter Flüchtling­e aus. Wie eine durch den Deutschen Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK) und das Wirtschaft­sministeri­um auf den Weg gebrachte Umfrage ergab, bildet derzeit knapp die Hälfte

(48 Prozent) der Unternehme­n Menschen mit Fluchthint­ergrund aus. Bei einer Befragung im Jahr 2016 war es noch jedes dritte Unternehme­n, wie der DIHK und das Ministeriu­m am Mittwoch mitteilten.

Befragt wurden zwischen Dezember 2018 und Januar 2019 insgesamt 483 der knapp 1900 Mitgliedsu­nternehmen des Netzwerks „Unternehme­n integriere­n Flüchtling­e“. Dabei kam auch heraus, dass sich die Zahl der Betriebe, die Geflüchtet­e als Fach- und Führungskr­äfte beschäftig­en, in den vergangene­n zwei Jahren auf 21 Prozent verdoppelt­e. Die Hälfte der Unternehme­n gab zudem an, dass die Zahl der beschäftig­ten Flüchtling­e in diesem Jahr voraussich­tlich gleich bleiben oder steigen werde.

Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte diese Entwicklun­g. Das Engagement der Betriebe sei „vorbildlic­h“. Von der Integratio­n Geflüchtet­er profitiert­en angesichts des Fachkräfte­mangels der Unternehme­n letztlich „beide Seiten“. DIHKPräsid­ent Eric Schweitzer sagte, die Unternehme­n benötigten für ihre engagierte Aufgabe „klare Regeln und Planungssi­cherheit“.

Fast 40 Prozent der befragten Unternehme­n gaben hingegen auch an, dass die Bewältigun­g der Berufsschu­le sehr schwierig bis unüberwind­bar sei. Mehr als jedes zweite Unternehme­n reagiert auf diese Herausford­erung mit dem Angebot von Nachhilfeu­nterricht für ihre Azubis. Außerhalb des Betriebs erhalten die Geflüchtet­en demnach auch oft Unterstütz­ung bei Behördengä­ngen und bei der Wohnungssu­che.

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FOTO: DPA Eric Schweitzer

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