Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
LG Welfen präsentiert sich stark
Württembergische Hallen-Mehrkampfmeisterschaften 2019 in Ulm
ULM (sz) - Die Württembergischen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften der Leichtathleten Ulm sind mit den besten Ergebnissen für die LG Welfen seit langer Zeit zu Ende gegangen.
Der seit letztem Sommer in Weingarten trainierende, noch 17-jährige Yannick Knobloch (TV Weingarten/ männliche Jugend U20) überraschte mit zum Teil herausragenden Ergebnissen. Trotz geringer Wettkampferfahrung bewältigte er die sieben Disziplinen an den beiden Wettkampftagen so gut, dass er sich den Gesamtsieg mit 4651 Punkten der U20 holte. Mit 7,32 Sekunden über 60 Meter, 6,76 Metern im Weitsprung, 12,83 Metern mit der 6-kg-Kugel und 1,92 Metern im Hochsprung lag er nach dem ersten Tag schon auf Platz eins dieser Altersklasse. Am Sonntag dann musste Knobloch gleich zweimal über die noch nie gelaufene 60Meter-Hürdenstrecke sprinten, da im ersten Lauf die elektronische Zeitmessung versagte. Fehlerlos, noch etwas zu hoch, überquerte er die 5 Hürden in 9,50 Sekunden. Auch Stabhochsprung war für ihn Neuland – nach nur wenigen Trainingseinheiten übersprang er dennoch einige Höhen und kam sicher über 3,20 Meter. Zwar lag er nun zwischenzeitlich auf Platz zwei, aber schon die wenigen Trainingseinheiten hatten gezeigt, dass Knobloch ein sehr starker Läufer ist, so dass ihm bei den abschließenden 1000 Metern einiges zuzutrauen war. Er lief die 6,5 Runden in der Halle bravourös und beendete den Lauf in 2:57,52 Minuten.
U16-Mädchen sorgen für große Überraschung
Eine ebenfalls große Überraschung bereiteten die Mädchen der U16 ihrer Trainerin. Silja Dent, Carmen Kamps und Suvi Odenbach (alle TV Weingarten/15 Jahre) durften sich nach fünf Disziplinen die Silbermedaille umhängen. Schon die erste Disziplin, der Hochsprung, lief für die drei Mehrkämpferinnen an der Oberkante ihrer Möglichkeiten: So übersprang Silja Dent 1,56 Meter, Carmen Kamps 1,52 Meter und Suvi Odenbach 1,40 Meter. Auch die 60 Meter Hürden beherrschen die drei Mädchen inzwischen sehr gut und sie liefen mit 9,68 Sekunden (Silja Dent), 9,94 Sekunden (Carmen Kamps) und 10,35 Sekunden (Suvi Odenbach) starke Zeiten. Beim nachfolgenden Weitsprung zeigte Silja Dent einmal mehr ihr großes Sprungtalent – sie kam auf 5,07 Meter, während im nachfolgenden Kugelstoßen Suvi Odenbach die drei Kilogramm schwere Kugel auf 10,10 Meter stieß. Nach diesen vier Disziplinen lagen die drei Mädchen überraschend auf Platz drei der Mannschaftswertung. Da alle aber gute 800 Meter-Läuferinnen sind, durfte man schon erwarten, dass sie den Treppchenplatz halten würden können. Dass sie dann durch ihren großen Einsatz über diese anstrengenden fünf Hallenrunden sogar noch auf Platz zwei vorstießen, vergrößerte die Freude natürlich noch.
Auch Maxi Mendel (TV Weingarten/weibliche Jugend U18) startete mit großen Perspektiven. Beim Fünfkampf pulverisierte sie ihre im vergangenen Jahr erzielte Gesamtleistung. So steigerte sie sich über die 60 Meter Hürden auf 9,24 Sekunden, überquerte die Hochsprunglatte bei 1,52 Meter, sprang 4,98 Meter weit und stieß die Kugel auf 9,44 Meter. Durch einen kämpferischen 800-Meterlauf, den sie in 2:38,10 Minuten beendete, kam sie auf den achten Platz in ihrer Altersklasse (3146 Punkte).
Mit Fabian Heimpel (TV Weingarten/Männer), Matti Hauck und Kaan Müller (beide männliche Jugend U18/TV Weingarten) starteten drei weitere aussichtsreiche Athleten für die LG Welfen. Da Heimpel in Esslingen studiert und daher noch mit etwas Trainingsrückstand vor allem in den technischen Disziplinen zu rechnen war, bestritt er nur vier Disziplinen – konnte aber dabei durchaus überzeugen.
Vor allem gelang ihm eine persönliche Bestleistung im Hochsprung mit 1,72 Metern. Für Hauck verlief der erste Tag mit Bestleistung im Weitsprung von 5,67 Metern und Stabhochsprung von 2,90 Meter ebenfalls erfreulich. Zwar sprintete er die 60 Meter Hürden in 9,49 Sekunden noch sehr gut, aber schon im Vorfeld dieser Disziplin hatten sich Wadenprobleme bemerkbar gemacht, die die Beendigung des Siebenkampfs für ihn unmöglich machte. Kaan Müller, der mit Weitsprung über 5,09 Metern begann, scheiterte diesmal an seiner Lieblingsdisziplin, als er an der zweiten Hürde hängenblieb. Von einer Bestleistung im Hochsprung über 1,56 Meter hielt ihn das aber nicht ab.