Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Liquid Biospy
Im Kampf gegen Krebs setzen Mediziner seit einigen Jahren ihre Hoffnung in die sogenannte Liquid Biopsy. Dabei sollen statt wie bisher aus Gewebeproben aus einer einfachen Blutprobe Informationen über Tumorerkrankungen gewonnen werden. Bei Krebspatienten zirkulieren im Blut Erbmaterial aus abgestorbenen Krebszellen oder auch ganze Tumorzellen, die sich von der Geschwulst abgelöst haben. Die DNA der Tumorzellen wird aus der Blutprobe isoliert und gezielt auf Mutationen untersucht.
Die meisten Verfahren stehen noch am Anfang. Vorläufig gilt die konventionelle Biopsie als „Goldstandard“. In einigen Fällen werden Flüssigbiopsien bereits bei Überwachung, Prognose und Nachsorge in der klinischen Praxis angewandt, etwa bei Prostata- oder Darmkrebs. (AFP)
Die gibt es bei der Mammografie, sie ist aber laut DKFZ gering.
Kosten noch unklar
Auch bei der Therapieüberwachung könne das Verfahren künftig hilfreich sein, sagt Sohn. Würden trotz Behandlung weitere Botenstoffe nachgewiesen, sei das ein Hinweis, dass die Therapie nicht ausreichend wirke und nachgesteuert werden müsse.
Auf den Test hat das Uni-Klinikum ein Patent angemeldet. Wie viel er kosten wird, sei noch unklar, sagt ein Sprecher von HeiScreen. Man spreche mit den Krankenkassen über eine Kostenübernahme. Die Hürden für eine Übernahme gelten als hoch. Medizinprodukte wie der Bluttest müssen in Deutschland nicht behördlich zugelassen werden. Stattdessen muss ein Zertifizierungsverfahren durchlaufen werden. Nach der Zertifizierung darf das Produkt europaweit vertrieben werden.