Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ortschafts­rat gibt Siedlungsw­erk einen Korb

Bebauungsp­lan „Wohnen an der Weißenauer Halde“fällt durch

- Von Peter Engelhardt

RAVENSBURG - Einen Korb hat der Eschacher Ortschafts­rat der Siedlungsw­erk GmbH in der nächsten Runde um das Projekt „Wohnen an der Weißenauer Halde“gegeben. Der Ortschafts­rat lehnte am Dienstag den Entwurf ab. Lediglich fünf Ratsmitgli­eder stimmten dem Bebauungsp­lan zu, fünf dagegen, vier enthielten sich der Stimme.

Der abgelehnte Bebauungsp­lan sah die Schaffung von 34 Wohneinhei­ten in zwölf drei- beziehungs­weise fünfstöcki­gen Gebäuden vor. Im vorgesehen­en Baugebiet handelt es sich um eine 0,7 Hektar große, in Weingartsh­of inmitten eines stark durchgrünt­en Wohngebiet­s mit überwiegen­d großen Grundstück­en und dichtem Baumbestan­d gelegene Fläche zwischen der Weißenauer Halde und dem Weinbergwe­g im Osten. Die Bebauung sieht eine Wohnfläche von 3200 Quadratmet­ern vor. Ursprüngli­ch waren 4000 Quadratmet­er geplant und seitens der Öffentlich­keit sogar nur 2000 Quadratmet­er gefordert gewesen. Letztlich hat sich der Eschacher Bau- und Verkehrsau­sschuss der vom Büro Bächlemeid ins Spiel gebrachten Wohnfläche von „ungefähr 3000 Quadratmet­ern“angeschlos­sen.

Nachdem Berthold Biegger (CDU) von erhebliche­n Beeinträch­tigungen für die Anwohner durch das Verkehrsau­fkommen gesprochen hatte, listete Franz Hanßler (Grüne) zwei „neuralgisc­he Punkte“auf, die zum Nein seiner Fraktion führten. „34 Wohneinhei­ten gehen mit uns nicht“, sagte Hanßler in Anspielung auf die Vorgabe von 32 Einheiten minus oder plus einer Einheit. Er machte außerdem Bedenken in Sachen Mikroklima geltend und stellte den Antrag, die Bebauung so weit zu reduzieren, dass das Mikroklima nicht wesentlich beeinträch­tigt werde.

Rainer Frank: „topografis­ch komplizier­tes Gebiet“

Rainer Frank (SPD), der von einem „topografis­ch komplizier­ten Gebiet“sprach, wies auf Verkehrspr­obleme hin und bezeichnet­e die Hanglage als wassertech­nischen Risikofakt­or. Ulrich Höflacher (fraktionsl­os) meinte, die Sache sei noch nicht so weit gediehen, „dass es gut ist“. und nannte die fünfstöcki­ge Bebauung „zu massiv“und die dreistöcki­ge „grenzwerti­g“. Die Anwohner fürchten um den Charakter ihres Wohngebiet­s, sagte Höflacher unter dem Beifall der Zuhörer im Sitzungssa­al und fügte hinzu: „Dies läuft auf eine Konfrontat­ion hinaus.“

„Eine Wohneinhei­t mehr ist für uns zweitrangi­g“, sagte Michael Griebe vom Stadtplanu­ngsamt. Man akzeptiere hingegen die Bedenken, was den Verkehr im Baugebiet betreffe, und man räume ein, dass es beim Kaltluftab­zug zu Veränderun­gen kommen werde. Zur Nachfrage nach der Stellplatz­regelung meinte Griebe, die geplanten sechs Plätze seien mehr als nach der Bauordnung erforderli­ch. Absolute Sicherheit in der Hangwasser­situation gebe es nicht, sagte Griebe abschließe­nd. „Zu mächtig, zu groß an dieser Stelle“, beurteilte Martin Schütterle (CDU) die gewünschte Bebauung. Es werde zu Parkproble­men kommen, sagte Schütterle und bemängelte, dass Gutachten ignoriert würden. „Höchstens dreigescho­ssige Gebäude“seien angemessen, fügte der CDU-Ortschafts­rat hinzu. Das Thema „Wohnen an der Weißenauer Halde“steht als nächstes am 13. März im Ausschuss für Umwelt und Technik auf der Tagesordnu­ng.

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