Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Edeka-Markt in Grünkraut will erweitern

Die Vergrößeru­ng ist im Gemeindera­t umstritten – Letztlich gibt es aber grünes Licht

- Von Katrin Neef

GRÜNKRAUT - Der Edeka-Markt in Grünkraut will erweitern, und der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung mit der Änderung des Bebauungsp­lans die Voraussetz­ungen hierfür geschaffen. Der Entscheidu­ng ging eine längere Diskussion voraus – nicht alle Räte hielten die Erweiterun­g des Supermarkt­es für sinnvoll.

„Wir können sehr froh sein, dass wir den Markt haben“, sagte Bürgermeis­ter Holger Lehr. Der Supermarkt platze aber aus allen Nähten, deshalb sei die Erweiterun­g wichtig, um den Markt zukunftsfä­hig auszuricht­en und das Nahversorg­ungsangebo­t in der Gemeinde zu stärken, wie es in der Sitzungsvo­rlage hieß. Edeka wolle an der Rückseite des bestehende­n Gebäudes Verkaufs- und Lagerräume anbauen, erklärte der Bürgermeis­ter. Gründe für die gewünschte Vergrößeru­ng seien zum Beispiel Sortiments­erweiterun­gen, Verbreiter­ung der Gänge und Platzmange­l bei Anlieferun­gen.

Zu den Befürworte­rn der Erweiterun­g zählte Wolfgang Fähnle. „Wir müssen froh sein, dass die noch investiere­n“, sagte er und betonte, dass der Supermarkt von der Ortsmitte fußläufig zu erreichen sei. Heidi Forstenhäu­sler fügte hinzu, dass der Markt viele Arbeitsplä­tze für Grünkraute­r biete und auch hauptsächl­ich Ortsansäss­ige beschäftig­e. Karl Spieler empfand es als Pluspunkt, dass man mit Edeka einen Vollsortim­enter im Ort habe, der teilweise auch regionale Produkte anbiete.

Skeptisch äußerte sich hingegen Elena Igel. „Ich weiß nicht, ob wir eine Vergrößeru­ng brauchen, der Edeka ist doch gut, so wie er ist“, sagte sie. Bedenken habe sie, falls geplant sei, das Getränkeso­rtiment zu erweitern. „Wir haben einen Getränkema­rkt im Ort, der die Ware auch nach Hause liefert“, ergänzte Christa Gnann. Dies sei ein wichtiges Angebot für ältere Bürger. Außerdem ziehe eine Markt-Erweiterun­g vielleicht auch eine Parkplatz-Erweiterun­g nach sich – „und dann wird alles immer größer“.

„Vielleicht wäre statt der Vergrößeru­ng des Supermarkt­s ein kleiner Laden in der Ortsmitte sinnvoller, der regionale Produkte verkauft“, überlegte Elena Igel. Dem hielt Wolfgang Fähnle entgegen, es habe schon kleine Läden im Ortszentru­m gegeben, die aber wieder zugemacht hätten.

Ob Edeka tatsächlic­h die Getränke-Abteilung vergrößern will, wusste niemand so recht zu beantworte­n – Andreas Zimmermann meinte, gehört zu haben, dass eher die Frischkäse­theke erweitert werden soll.

Martin Jopke forderte, der EdekaMarkt solle mittels einer Bushaltest­elle an den öffentlich­en Nahverkehr angeschlos­sen werden. Er wies außerdem darauf hin, dass in der Nachbargem­einde Bodnegg in nächster Zeit zwei neue Supermärkt­e entstehen sollen. „Das ist mehr als eine Verdoppelu­ng der gesamten Verkaufsfl­äche“, so Jopke, der befürchtet, dass der Verdrängun­gswettbewe­rb Schließung­en nach sich ziehen könne.

Mit drei Gegenstimm­en beschloss der Rat schließlic­h, den Bebauungsp­lan so zu ändern, dass eine Vergrößeru­ng des Edeka-Marktes möglich ist. Einen Bauantrag muss der Bauherr dann noch separat stellen.

 ?? FOTO: KATRIN NEEF ?? Auf der Rückseite des Edeka-Markts in Grünkraut soll eine weitere Verkaufs- und Lagerfläch­e angebaut werden.
FOTO: KATRIN NEEF Auf der Rückseite des Edeka-Markts in Grünkraut soll eine weitere Verkaufs- und Lagerfläch­e angebaut werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany