Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Was in Mochenwangen im närrischen Programm steht
Die Zunft hat ein umfangreiches Fasnetsprogramm
WOLPERTSWENDE (sz) - Die Narrenzunft Mochenwangen „Drecketer Bläse“hat in der fünften Jahreszeit Großes vor. Bereits am Mittwoch, 27. Februar, besuchen die Hästräger um 15 Uhr einen Seniorennachmittag. Am Donnerstag, 28. Februar, werden ab 9.30 Uhr die Kindergärten besucht, anschließend findet das Narrenbaumstellen auf dem Kirchplatz statt. Am Tag danach steigt der große Dorfumzug mit rund 2000 Umzugsteilnehmern und einer anschließenden Narrenparty im ganzen Ort.
Den Fasnetsfreitag, 1. März, bestreitet die Zunft mit ihrem traditionellen „Tag in die Nacht“-Narrensprung durch Mochenwangen und der Fasnetsparty auf der Narrenmeile bis spät in die Nacht. Ab 16 Uhr beginnt der Umzug vom Aufstellungsplatz in der Bahnhofstraße über die Hauptstraße bis zur Sporthalle. Etwa 45 närrische Gruppen, darunter örtliche Vereine, Ulkgruppen aus der Gemeinde und Umgebung, Maskenzünfte, Fanfarenzüge, Lumpenkapellen und Schalmeien zum Dorfumzug haben sich angemeldet, wie die Veranstalter mitteilen. Nach dem Umzug geht das närrische Treiben im und um das Feuerwehrhaus, im Zunftzelt, im Zelt des MGV, in der Sporthalle und im Sportheim weiter.
Was im Jahr 1995 eine Idee von einigen fasnetsbegeisterten Mochenwangenern war, wird dieses Jahr bereits 24 Jahre alt. Im Reiterstüble der Familie Schuck wurde die Narrenzunft am 19. April 1995 gegründet und ist bis heute auf rund 200 aktive und passive Mitglieder angewachsen. Namensgeber der Narrenzunft ist der Räuber Blasius Gebhard, genannt der „Dreckete Bläse“. Dieser Räuber trieb in der Zeit zwischen 1817 und 1819 mit der Bande des Anton Rosenberger, dem „SchleifersToni“in der Gegend um Mochenwangen sein Unwesen. Der Schlupfwinkel der Bande war abwechselnd das Rankenwirtshaus in Zollenreute und der sogenannten Storchenstadel, der am 24. Oktober 1882 abgebrannt ist. In der Nähe des ursprünglichen Standorts des Storchenstadels, gelegen an der Bahnlinie zwischen Mochenwangen und Durlesbach, wurde von der Narrenzunft zum Gedenken an den „Drecketen Bläse“ein Gedenkstein mit Schautafel aufgestellt.
Die Narrenzunft besteht aus sechs Einzelmasken, die von Vorstandsteam und Zunftrat getragen werden, und zwei Gruppenmasken. Die sechs Einzelmasken haben ihren historischen Hintergrund alle in der Räuberbande. Namentlich sind dies: der „Dreckete Bläse“, „d’schwarze Urle“, „Bregenzer Seppl“, „Schleifers-Toni“, „Einäugige Fidele“und als einzige Frau die „Marienurschel“. Die Hauptbande der Zunft bilden der Räuber und die „Schemmerberger Walburga“. Eine weitere Gruppe der Zunft bildet der Ältestenrat.