Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der Paragraf gehört abgeschafft
Zum Interview „Wichtig ist, dass Abbrüche verboten bleiben“mit Josef Rief (22.2.):
Was glaubt Herr Rief denn, was passieren würde, wenn das Verbot inklusive dem Werbeverbot nicht mehr vorhanden wäre? Die Realität sieht doch bei Abbrüchen eher so aus, dass Kinder aus verschiedenen Gründen ungewollt sind. Das können früh diagnostizierte Schwerbehinderungen und Krankheiten sein oder aber auch eine völlige Überforderung der werdenden Mutter, beispielsweise weil sie noch in der Ausbildung oder Schule ist.
Natürlich wird hier argumentiert, dass es dafür Lösungen gibt mit Omas und anderen Helfenden, aber, Überraschung, das ist nicht überall gleichermaßen möglich. Daher ist es wichtig, dass man schnell und unkompliziert an Informationen kommen kann, auch erst mal anonym. Ein Verbieten oder gar Stigmatisieren von Schwangerschaftsabbrüchen ist in keiner Weise hilfreich oder zielführend.
Jene sehr wenigen Frauen, die sich so eine Entscheidung leicht machen, treiben ab, so oder so. Aber alle anderen, und das dürfte die absolute Mehrheit sein, werden mit ihren sowieso schon vorhandenen Sorgen zusätzlich gehindert, wo es nur geht. Der Paragraf gehört einfach abgeschafft, weil er überflüssig ist. Benjamin Schäfer, Unlingen
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