Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Abriss oder Sanierung: Entscheidung im Herbst
Gutachter untersucht die Ravensburger Kuppelnauschule
RAVENSBURG - Im Herbst entscheidet der Ravensburger Gemeinderat darüber, ob das neue Schulzentrum auf der Kuppelnau in einem Neubau oder in der sanierten Kuppelnauschule untergebracht wird. Bis dahin sollen die Ergebnisse eines Planungsbüros vorliegen, das in einem Gutachten beide Varianten auf Vorund Nachteile abklopft.
Wie mehrfach berichtet, werden die beiden zuletzt schwächelnden Ravensburger Gemeinschaftsschulen Kuppelnau und Barbara Böhm bereits zum nächsten Schuljahr zusammengelegt. Gemeinsam mit der Grundschule Kuppelnau bilden sie das – so der Arbeitstitel – neue „Gemeinschaftsschule-Schulzentrum Ravensburg“. Diese fusionierte Gemeinschaftsschule hat allerdings zunächst zwei Standorte – die bisherigen. Sicher ist, dass der neue, gemeinsame Platz voraussichtlich 2025 auf der Kuppelnau sein wird. Sicher ist auch, dass dort erheblich erweitert werden muss.
Ob das dadurch geschieht, dass die Kuppelnauschule umfassend saniert und ausgebaut wird oder dass es einen kompletten Abriss samt Neubau gibt, ist offen. Im Gemeinderat, der am 26. Mai neu gewählt wird, sind die Meinungen geteilt. Die Verwaltung ist von der ursprünglichen glasklaren Empfehlung für einen Neubau etwas abgerückt, im Beschluss heißt es jetzt, man wolle „geeignete Schulräume“schaffen. Erste Schätzungen gehen allerdings davon aus, dass eine Sanierung nur unwesentlich günstiger wäre als der mit 40 bis 50 Millionen Euro veranschlagte Neubau. In einem neuen Gebäude ließen sich aber nach Meinung der externen Berater aktuelle pädagogische Konzepte optimal umsetzen. Anhänger der Gemeinschaftsschule setzen außerdem auf einen erheblichen Imagegewinn durch ein neues Schulhaus.
Ein Planungsbüro aus Stuttgart prüft jetzt beide Varianten. Die Kuppelnauschule wird insbesondere auf ihre Statik und Erweiterungsmöglichkeiten untersucht. Auch die energetische Betrachtung spielt eine Rolle, ferner die Fragen, wie gut die Struktur an die Bedürfnisse der Schulen angepasst werden kann und welche Voraussetzungen es städtebaulich gibt. Und schließlich geht es natürlich auch insbesondere um den detaillierten Kostenvergleich.
Sollte der Gemeinderat sich im Herbst dazu entschließen, auf einen Abriss und Neubau zu setzen, würde immer noch die Schulbaukommission des Landes über die Pläne der Stadt Ravensburg befinden. Von dieser Entscheidung hängt maßgeblich ab, ob es Fördergelder für den Neubau gibt. Ohne diese wäre die Variante aber vermutlich nicht finanzierbar.
Am Montag beschäftigt sich der Bildungs- und Kulturausschuss ab 16 Uhr mit dem Thema. Auf der Tagesordnung stehen außerdem das Stadtmarketing und die Jugendarbeit in Ravensburg.