Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Das Rätsel um Heinz: Die Milka, der Bärengarten, der Jauch oder 5G?
Was nutzt die beste Polizeireform, wenn für die Umsetzung das Personal fehlt oder entscheidende Beamte gar kopflos sind? Mitten in die immer noch aufgeheizte Struktur-Debatte im Landtag platzte am Donnerstag die erlösende Nachricht: Kollege Heinz in Ravensburg ist wieder da! Das Schicksal des Hilfspolizisten, obwohl nur 1,50 Meter groß und auch nicht mehr der Beweglichste, hatte eine ganze Woche lang die gesamte Region in Atem gehalten. Bei der Ausbildungsmesse war Heinzens Torso gekidnappt worden und erst Tage später dank des großen Fahndungsdrucks unversehrt gefunden und mit seinem am Tatort zurückgebliebenen Plastikhaupt wiedervereinigt worden. Nach dem glücklichen Ausgang der Entführung hüllt sich die Polizei nun zu den Hintergründen in Schweigen. Dabei treibt uns eine einzige Frage um: Wer hatte beim Verschwinden des Playmobilmanns, der zum Polizeipräsidium Konstanz gehört, seine Finger im Spiel?
Wir können nur spekulieren: Hat (siehe auch die Karikatur oben) ein bekannter Ravensburger Ordnungshüter endlich eine geniale Möglichkeit entdeckt, die von ihm seit Jahren vergeblich geforderte Verstärkung des Sicherheitspersonals im Alleingang zu verwirklichen? Hat die Faschingsgesellschaft Milka in letzter Minute vielleicht noch einen guten Witz für ihre Premiere gebraucht? Wollte der Eschacher Ortschaftsrat einen Kandidaten in der Hinterhand haben, falls bei der Wahl von Thomas Faigle zum neuen Ortsvorsteher irgendetwas schiefgehen sollte? Oder sammelt der Bärengarten schon duldsame Gäste, die während des Rutenfestes den dann mit einem Zaun abgesperrten Biergarten füllen werden? Gut möglich auch, dass die Stadt Ravensburg die Auswirkungen der neuen Technologie 5G erst einmal an einem geeigneten Versuchskaninchen testen wollte, bevor auf jede Straßenlaterne ein strahlender Sender geschraubt wird.
War Heinz ursprünglich als Ravensburger Kandidat vorgesehen, um bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“Fragen nach schwimmenden und fliegenden Studenten zu beantworten? Vielleicht gibt es auch eine bislang noch unbekannte Liste, die bei den Kommunalwahlen im Mai antreten will und einfach die notwendige Mannschaft nicht zusammenbekommt. Ist Heinz gar einfach nur im Ravensburger Nachtleben abgestürzt und wusste nicht, wie er das zu Hause erklären sollte?
Das Rätsel wird uns am Wochenende weiter verfolgen. Wer eine Vermutung hat, darf sich am Montag gerne bei uns melden: redaktion.ravensburg@schwaebische.de, Stichwort: „Heinz“.