Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neues Herz für einen VW-Käfer
Studenten und Auszubildende in Sachen E-Mobilität am Start – Handwerk, Hochschule Ravensburg-Weingarten und TWS kooperieren
RAVENSBURG (sz) - Er hat Kultstatus erreicht und ist Symbol des Wirtschaftswunders – der VW Käfer. An der Hochschule Ravensburg-Weingarten erhält der Oldtimer jetzt ein zweites Leben als Elektroauto. Möglich macht dies die regionale Kooperation mit dem örtlichen Handwerk und den Technischen Werken Schussental (TWS), heißt es in einer Pressemitteilung des Energieversorgers.
Die Idee, einen Verbrenner zu einem Elektrofahrzeug umzubauen, hatte Martin Irmler vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Weingarten, der sich auch privat der Elektromobilität verschrieben hat. „Mir war wichtig, ein gemeinsames Projekt mit dem Handwerk, der Hochschule und der TWS auf die Beine zu stellen, um für eine nachhaltigere Mobilität zu werben“, erläutert Martin Irmler laut Pressebericht seine Initiative, die er als technischer Koordinator begleitet. Die Elektromobilität spiele auch an der Hochschule eine immer größere Rolle. Dafür werden unter anderem Studiengänge miteinander vernetzt. So begleitet neben Dr. Robert Bjekovic, Professor im Bereich Maschinenbau/Fahrzeugtechnik, sein Kollege Benedikt Reick, Professor im Studiengang Elektromobilität, die Studenten Patrick Hantsche und Jacob Schicketanz. Im Rahmen einer Projektarbeit werden sie den Käfer flottmachen für die zukunftsweisende Technik. Fachlich unterstützt werden sie von Elias Glatzel, Auszubildender im Bereich Elektrotechnik bei den TWS, und von dessen Ausbilder Elektromeister Philipp Perchner. Denn es reicht nicht aus, den Motor auszubauen und einen Akku einzusetzen. Es gehöre eine Menge elektrotechnisches Knowhow dazu, damit das Auto anschließend funktioniert und durch den TÜV kommt, kann man dem Pressetext entnehmen.
„Wir arbeiten mit der Hochschule und dem Handwerk Hand in Hand. Es ist wichtig, gemeinsam die Energiezukunft im Schussental und darüber hinaus zu gestalten“, freut sich Andreas Thiel-Böhm, Geschäftsführer der TWS, über die Kooperation. Der ökologische Energiedienstleister unterstützt das Projekt nicht nur, indem er die Finanzierung der Komponenten übernimmt, sondern auch personell.
Als weiterer Partner ist die Autolackiererei Yardimci aus Weingarten mit im Boot. Sie stellt nicht nur den VW-Käfer für das Projekt zur Verfügung, sondern übernimmt die technische Abnahme sowie Zulassung und Lackierung. „Ich bin schon ganz gespannt, wie das Auto anschließend zu fahren ist“, freut sich Ahmet Yardimci auf die erste Probefahrt. „Wie er optisch aussehen wird, wird sich noch zeigen. Für das Design lassen wir uns gemeinsam etwas Spannendes einfallen“, erklärt Ellen Poot, TWS-Produktmanagerin Mobilität , die die Aktivitäten koordiniert. Seinen ersten großen Auftritt soll der Elektro-Käfer beim „Tag der Elektromobilität und Nachhaltigkeit“am 28. Juni an der Hochschule haben.