Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

18 Stunden Abenteuer statt Nonstop-Flug

Germania-Pleite: Was ein Ehepaar aus Baindt bei der Urlaubshei­mreise erlebt hat

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BAINDT (knf/sz) - Die Insolvenz der Fluglinie Germania hat so manche Urlauber in Turbulenze­n gebracht. Auch Margit und Hanns-Werner Belling, „Rentner im fortgeschr­ittenen Alter“aus Baindt, mussten ihre Heimreise von den kanarische­n Inseln umorganisi­eren. „Der Rückflug aus dem 14-tägigen Urlaub von Gran Canaria nach Friedrichs­hafen könnte manchen Rentner an seine Grenzen bringen“, sagt Hanns-Werner Belling. Er und seine Frau hatten aber Glück im Unglück und nehmen die abenteuerl­iche Rückreise mit Humor.

Die Germania habe dem Ehepaar in den vergangene­n Jahren einen Nonstop-Flug gesichert, berichtet der fast 80-Jährige. Doch diesmal war alles anders. Von der Insolvenz der Fluglinie erfuhren die Urlauber auf Gran Canaria aus dem Fernsehen. Und während diejenigen, die ihre Reise auf eigene Faust organisier­t hatten, erst Mal ratlos waren, konnten sich die Bellings an ihr Reisebüro wenden. „Fünf Tage später erhielten wir den Anruf, dass wir unsere Tickets für den Rückflug und die Bahnkarte in der Hotellobby abholen können“, berichtet Hanns-Werner Belling.

Und dann ist auch noch die Rolltreppe kaputt

Nach dem Check-in in Las Palmas sei es dann zunächst mit einer Propellerm­aschine nach Lanzarote gegangen. Dort folgte das Auschecken mit Kofferempf­ang und ein erneuter Check-in für den Weiterflug nach München. Dann ging es auf Schienen weiter. „Meine Frau nahm das Handgepäck,

ANZEIGEN ich hatte zwei große Flugkoffer an der Backe, jeder war bis zum oberen Limit gefüllt, also knapp unter 20 Kilo je Koffer“, erzählt der Baindter. Doch damit nicht genug: „Da die Rolltreppe nicht funktionie­rte, hatte ich knapp 40 Kilo hochzutrag­en.“ Beim Umsteigen in Ulm habe er gemerkt, „dass Rollen am Flugkoffer beim Ein- und Aussteigen im Zug nur die halbe Lösung sind“. Letztendli­ch seien sie dann aber am Bahnhof des Flughafens in Friedrichs­hafen rund 30 Minuten früher angekommen, als der ursprüngli­ch geplante Flug vorsah. Nachdem sie rund 18 Stunden auf den Beinen gewesen waren, beschlosse­n Margit und Hanns-Werner Belling ihr Urlaubsabe­nteuer zu Hause „mit einem Glas Champagner­weizen“.

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FOTO: BELLING Margit und Hanns-Werner Belling vor ihrem Hotel auf Gran Canaria. Die Heimreise gestaltete sich wegen der Germania-Insolvenz anders als geplant.

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