Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
FV setzt weiter auf eine Spitze
In Villingen erhält wohl Daniel Schachtschneider den Vorzug vor Rahman Soyudogru
RAVENSBURG - Nach dem guten Start aus der Winterpause will der FV Ravensburg in der Fußball-Oberliga nachlegen. Wobei Trainer Steffen Wohlfarth bewusst ist, dass die Aufgabe FC Villingen am Samstag (15 Uhr) eine völlig andere ist als der Tabellenletzte FC Germania Friedrichstal, den der FV am vergangenen Samstag mit 2:0 besiegte. „Angst haben wir vor keiner Mannschaft in dieser Liga“, bekräftigt Wohlfarth vor dem Aufeinandertreffen mit dem ambitionierten Tabellensiebten.
Villingen, sagt Wohlfarth, habe eine klare Struktur. Der letztjährige Vizemeister verfüge nicht nur über eine gute Mannschaft, sondern auch über gute Rahmenbedingungen. Wohlfarth zählt auf: Erst kürzlich wurde ein VIP-Raum eröffnet, dazu kommen demnächst eine neue Anzeigetafel und – eine neue Flutlichtanlage. „Da wird richtig investiert“, sagt der FV-Trainer anerkennend.
Da seine Mannschaft aber nicht gegen Rahmenbedingungen spielt, sondern gegen elf Fußballer, interessiert Wohlfarth vor allem eines: „Villingen ist im fußballerischen Bereich richtig gut.“Jüngster Beweis dafür: das 2:2 der Villinger bei Tabellenführer SGV Freiberg am vergangenen Wochenende. Mit einem Sieg am vergangenen Samstag gestartet, wenn auch gegen das Schlusslicht Friedrichstal, ist der FV Ravensburg. Zu befürchten war danach, dass die Verletztenliste gleich wieder lang werden würde. Viermal hatte Wohlfarth einen mindestens angeschlagenen Spieler auswechseln müssen. Bei Jona Boneberger, Maschkour Gbadamassi und Max Chrobok gab er aber Entwarnung, alle drei seien einsatzbereit. Schlecht sieht es hingegen bei Sebastian Mähr aus, der mit einem Faserriss in den Adduktoren wochenlang ausfällt. Es ist bereits der zweite längere Ausfall für den immens wichtigen Innenverteidiger, der schon in der Vorrunde wegen eines Bandscheibenvorfalls lange gefehlt hatte. Ohne ihn will Wohlfarth mit Philipp Altmann und Bartosz Broniszewski in der Innenverteidigung antreten. Wieder dabei sind dann auch Marcel Hetscher und Samuel Boneberger, die gegen Friedrichstal nicht zur Verfügung standen. Noch nicht im Kader stehen werden Sebastian Reiner (Hüftprobleme) und Pascal Maier, der sich aber wieder im Aufbautraining befindet.
Der Kader ist groß: „Die Qual der Wahl“
Damit stehen Trainer Wohlfarth definitiv mehr Spieler zur Verfügung, als er für die Reise nach Villingen braucht. Dass er „die Qual der Wahl“hat, freut ihn – das sei viel besser als sich wegen vieler Verletzter den Kader mühsam zusammenbasteln zu müssen. Bei denjenigen, die keinen Platz finden würden, sei er gespannt, wie sie damit umgehen. Dasselbe gilt für diejenigen, die nicht von Anfang an auf dem Platz stehen. Dass das auch wieder auf Rahman Soyudogru zutreffen könnte, lässt Wohlfarth durchscheinen, wenn er es auch nicht definitiv ausspricht. Er werde jedenfalls nur mit einer Spitze in Villingen auflaufen lassen – diesen Job übernahm gegen Friedrichstal Daniel Schachtschneider, der spät zum 2:0 traf. Auch in der Vorbereitung hatte Wohlfarth so spielen lassen. Unabhängig von der Taktik: „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen“, sagt Wohlfarth. Eine Truppe, die keine Angst vor dem Gegner hat, sondern Respekt.