Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Heinz“ist gerührt über die große Anteilnahme
Polizeivizepräsident Uwe Stürmer über den Fall des entführten und geköpften Plastikpolizisten
RAVENSBURG (sz) - In der vergangenen Woche hat der Fall des entführten und geköpften Plastikpolizisten „Heinz“hohe Wellen in Ravensburg geschlagen. Mittlerweile wurde Heinz wieder gefunden. Jetzt hat sich der Polizeivizepräsident Uwe Stürmer zu dem Fall geäußert. Hier seine zum Großteil augenzwinkernde Stellungnahme:
„Heinz wurde entführt, geköpft und seines Torsos beraubt. Noch immer sind wir fassungslos. Ein schweres Verbrechen, das uns tief erschüttert hat. Mit gerade mal 150 Zentimetern ist Heinz unser kleinster Mitarbeiter. Und unbewaffnet dazu. Es war also keine Heldentat ihn ,mitgehen’ zu lassen.
Sehr gerne wäre Heinz Streifenpolizist geworden. Leider ist er an der Mindestgröße (160 Zentimeter) gescheitert. Aber er brennt für die Polizei. Und für den Fortbestand der Polizei erfüllt er eine wichtige Mission: Zusammen mit unserem Einstellungsberater Joachim Biller begeistert er junge, engagierte Menschen für den Polizeiberuf. Bei Messen, Events und anderen Veranstaltungen ist er ein Hingucker und steht sich geduldig die Beine in den Bauch.
Wir kennen den Täter. Es war ein fehlgeleiteter Jugendlicher. Eine mögliche Karriere bei der Polizei hat er sich mit seiner Tat gründlich versaut. Mehr sagen wir zum Missetäter nicht.
Stattdessen wollen wir uns dem Opfer zuwenden. Heinz hat uns zu folgender Erklärung autorisiert: Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er ist gerührt über die große Anteilnahme an seinem Schicksal, möchte nun aber möglichst schnell wieder zur Normalität zurückfinden.
Und jetzt, wo sein Kopf wieder richtig sitzt, hat er sich in den Kopf gesetzt, alles daran zu setzen, in den nächsten Jahren die besten Köpfe unter den jungen Menschen für einen ebenso spannenden, interessanten, vielseitigen und erfüllenden Beruf als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter zu gewinnen. Dabei wünschen wir ihm viel Erfolg!“