Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Mittelgroßes Fußballwunder“
Trainer Adrian Philipp startet mit dem abstiegsbedrohten Verbandsligisten FC Wangen aus der Winterpause
WANGEN - Für Fußball-Verbandsligist FC Wangen neigt sich die lange Winterpause dem Ende entgegen. Am kommenden Samstag (14 Uhr) steht das Auswärtsspiel beim TSV Essingen für den abstiegsbedrohten Tabellen-13. auf dem Programm. Wie FCW-Trainer Adrian Philipp die Vorbereitung empfunden hat und was er sich für die restliche Runde wünscht, erzählt er im Interview mit Markus Prinz.
Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen und Leistungen der Mannschaft in der Vorbereitung?
Aufgrund der Begleitumstände – wir konnten die ersten dreieinhalb Wochen gar nicht auf den Platz – bin ich mit der Vorbereitung zufrieden. Die Jungs ziehen sehr gut mit, wir haben eine hohe Trainingsbeteiligung und die Leistungen in den Testspielen haben das insgesamt bestätigt. Wir haben gegen Ravensburg und Berg zwei sehr ordentliche Spiele abgeliefert, vor allem gegen den Ball. Auch der Wintercup in Oberzell war in Ordnung, die zweite Halbzeit gegen Kehlen mal ausgeklammert. Mit Ball tun wir uns noch ein bisschen schwer, aber ich bin optimistisch, dass wir uns in diesem Bereich noch steigern werden.
Der viele Schnee ließ auch in Wangen oft kein Training auf dem Platz zu, wie habt ihr den Bedingungen getrotzt? Und sehen Sie hier einen Nachteil gegenüber den gegnerischen Mannschaften im Stuttgarter Raum?
Klar ist es ein Nachteil, wenn man mehr als drei Wochen nicht auf dem Platz trainieren kann. Aber jammern hilft da nichts und wir haben aus den schlechten Bedingungen das Beste gemacht. Einheiten in der Halle, Spinning, Kräftigung und Laufeinheiten – die Lieblingsbeschäftigung eines jeden Fußballers (lacht) – waren an der Tagesordnung.
Personell schaut es ja ganz gut aus bei euch, aber Torjäger Thomas Maas fällt wohl die komplette Rückrunde aus. Wie sehr schmerzt dieser Ausfall?
Dieser Ausfall schmerzt natürlich sehr, da wir keinen ähnlichen Spielertypen in unserem Kader haben. Wir können es jedoch nicht ändern und werden eine Lösung mit dem vorhandenen Spielerpotenzial finden.
Gab es Überlegungen, im Winter noch einen Ersatz zu verpflichten?
Überlegungen gibt es immer. Jedoch ist es im Winter, teilweise auch im Sommer, schwierig, Spieler zu finden die einen sofort verstärken und weiterbringen, gerade, wenn die finanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt sind.
Sie haben ja im Winter bekanntlich noch Ihren Vertrag verlängert, mussten Sie lange überlegen? Und was waren die Beweggründe für die Verlängerung?
Lange habe ich nicht überlegt, aber ein bisschen Bedenkzeit habe ich gebraucht. Die Vorrunde hat Kraft gekostet, denn wenn man so einen Negativlauf erlebt hat, bleibt viel Ener- gie auf der Strecke. Jedoch war der Zusammenhalt sowohl in der Mannschaft als auch im Verein überragend. Es macht riesig Spaß, mit der Truppe zu arbeiten und die Rückmeldung von Seiten der Mannschaft war eindeutig, was für mich letztlich entscheidend ist und der Hauptgrund für eine Verlängerung war.
Was wünschen Sie sich für den Rückrundenstart und für die restliche Runde mit deiner Mannschaft?
Ich würde mir den Klassenerhalt wünschen! Mir ist jedoch auch klar, dass die Verbandsliga kein Wunschkonzert ist, daher wäre es ein mittelgroßes Fußballwunder, wenn wir in dieser Saison die Klasse halten würden.