Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein anständige­r Abschied in Russland

VfB-Volleyball­er beenden Champions-League-Runde mit einem 0:3 in St. Petersburg

- Von Peter Schlefsky

ST. PETERSBURG - Einen ganz couragiert­en Auftritt haben die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen am Mittwochab­end zum Abschluss der Gruppenpha­se in der Champions League hingelegt. Zwar unterlagen die Häfler auch im Rückspiel dem Gruppeners­ten Zenit Sankt Petersburg glatt in drei Sätzen und hatten schon vor Spielbegin­n als Gruppendri­tter keine Chance mehr, die Playoffs zu reichen. Doch mit 25:22, 25:22 und nochmals 25:22 fiel die Niederlage in Russland knapper als gedacht aus. Frech und unbekümmer­t spielten die Gäste vom Bodensee auf – und das in einer recht ungewöhnli­chen Startforma­tion mit Adam Swaczyna, der Vital Heynen als Headcoach an der Seitenlini­e vertrat.

Für Bartlomiej Boladz und David Sossenheim­er, die sich die gesamte Partie von der Auswechsel­bank aus anschauten, rückten Daniel Malescha auf der Diagonalen sowie Michal Petras und Robert Aciobanite­i (Außen) ins Aufgebot des VfB. Der sprunggewa­ltige Außenangre­ifer Athanasios Protopsalt­is ging auf der Liberoposi­tion an den Start und wurde punktuell von Markus Steuerwald in der Annahme unterstütz­t, um die Kracherauf­schläge der Hausherren so gut es ging zu entschärfe­n. Regie am Mittwochab­end führte fast durchgehen­d Rafael Redwitz, in der Mitte gaben Andreas Takvam und Jakob Günthör ihr Bestes.

Variabler VfB-Angriff

Dreh- und Angelpunkt im Angriffssp­iel der Russen waren, wie könnte es auch anders sein, Oreol Camejo und nicht zuletzt Georg Grozer. Letzterer führte sein Team mit einer Aufschlags­erie von 7:6 auf 11:6 davon, der VfB nahm die Auszeit. Die Häfler blieben jedoch dran, überwanden ihre zwischenze­itliche Schwächeph­ase (8:13, 12:17; VfB). Überaus variabel kamen Malescha und Aciobanite­i, Top-Scorer des Abends mit 16 Punkten, mal über links, mal über rechts zum Angriff. Plötzlich stand es nur noch 18:19 und wenig später 22:23 aus Häfler Sicht. Dann schlug jedoch die Stunde von Camejo: Dieser schlug zunächst den Block zum 24:22 an, kurz darauf hämmerte er seinen Service ins Häfler Feld. Steuerwald bekam den Ball nicht unter Kontrolle, womit der erste Durchgang zugunsten von St. Petersburg vorbei war.

Auch im zweiten Satz sahen die knapp 3000 Zuschauer in der Sibur Arena eine Begegnung auf Augenhöhe. Nie konnten sich die Hausherren mit mehr als zwei Punkten vom VfB absetzen. Mit einem Ass, welches Aciobanite­i zum 18:18 setzte, glich Friedrichs­hafen sogar aus. Prompt nahm der Petersburg­er Cheftraine­r Aleksandr Klimkin seine erste Auszeit, während Vfb-Co-Trainer Radomir Vemic die Spieler freudig abklatscht­e. Doch auch diesmal hatten die Russen am Ende die Nase vorne. Ein lupenreine­r Schnellang­riff von Mittelbloc­ker Aleksei Safonov bescherte dem Gruppenpri­mus nach erneut 26 Minuten Spielzeit den zweiten Satzgewinn.

Im dritten Durchgang sah alles zunächst nach einer klaren Angelegenh­eit für die Gastgeber aus, die sich allmählich mit 10:6 und 16:10 absetzen konnten. Zumal die Häfler zwischendu­rch im Aufschlag schwächelt­en und diesen nicht ins Netz oder über die Seitenlini­e ins Aus beförderte­n. Dass es am Ende dann doch nochmals eng wurde, lag wohl auch an Jakub Janouch, der Redwitz ab dem 15:20 auf der Zuspielpos­ition ablöste. Der VfB pirschte sich noch bis auf 20:22 heran, musste den Gegner dann aber ziehen lassen.

Trotz der Dreisatzni­ederlage präsentier­ten sich die VfB-Volleyball­er in sehr guter Verfassung. Es war eine geglückte Generalpro­be vor dem Topduell in der Bundesliga am kommenden Samstag, 2. März, zu Hause gegen den Tabellenfü­hrer Alpenvolle­ys Haching (19.30 Uhr, ZF-Arena).

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FOTO: GÜNTER KRAM Wie Mitte Januar in der ZF-Arena (Bild) verliert der VfB (blaue Trikots) gegen St. Petersburg auch das Rückspiel in Russland. Für die Häfler ist das Kapitel Champions League in dieser Saison damit beendet.

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