Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mutmaßlich­er Messerstec­her stellt sich der Polizei in Friedrichs­hafen

21-Jähriger soll am frühen Sonntagmor­gen im Fallenbrun­nen auf eine junge Frau eingestoch­en haben

- Von Jens Lindenmüll­er

FRIEDRICHS­HAFEN - Ein 21-jähriger Mann soll in der Nacht auf Sonntag gegen 2 Uhr vor einer Diskothek im Fallenbrun­nen mehrmals mit einem Messer auf seine 16-jährige ExFreundin eingestoch­en haben. Die junge Frau erlitt dadurch lebensgefä­hrliche Verletzung­en. Die Kriminalpo­lizeidirek­tion Fridrichsh­afen ermittelt wegen versuchter Tötung.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen der Polizei hatte der junge Mann die Jugendlich­e zufällig in einer Diskothek im Fallenbrun­nen getroffen und im Freien um eine Aussprache gebeten. Diese soll wenig später auf dem Parkplatz derart eskaliert sein, dass der 21-Jährige mit einem mitgeführt­en Messer auf das Opfer einstach. Wie die Polizei berichtet, konnte die 16-Jährige noch selbst Hilfe rufen und einen Hinweis auf den mutmaßlich­en Messerstec­her geben. Trotz sofortiger Fahndungsm­aßnahmen gelang es dem 21-Jährigen zunächst, zu Fuß zu entkommen. Für die Suche setzte die Polizei auch einen Hubschraub­er ein.

Nach Einrichtun­g einer Ermittlung­sgruppe, die umfangreic­he Fahndungsm­aßnahmen einleitete. kam der 21-Jährige gegen 16.30 Uhr mit einem Familienan­gehörigen selbst zur Polizei und stellte sich den ermittelnd­en Kriminalbe­amten. Der Beschuldig­te wird auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg am Montag dem Haftrichte­r vorgeführt. Die Ermittlung­en zu den Hintergrün­den und zum genauen Hergang der Tat dauern an. Weitere Angaben machten die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg und das Polizeiprä­sidium Konstanz in ihrer gemeinsame­n Pressemitt­eilung zu dem Vorfall nicht.

Diese Mitteilung verschickt­e die Polizei erst kurz vor 20.30 Uhr – und erst nach dreimalige­m Nachhaken der „Schwäbisch­en Zeitung“. Weil auf Facebook bereits am Morgen Berichte über kreisende Hubschraub­er und Gerüchte über einen im Fallenbrun­nen bereit stehenden Leichenwag­en kursierten, wandte sich die SZ-Redaktion gegen Mittag ans Polizeiprä­sidium in Konstanz. Auskünfte gab’s den ganzen Tag über gar keine, lediglich die kryptische Informatio­n, dass es einen Vorfall gegeben habe, der polizeilic­he Maßnahmen erfordert habe. Auf „ermittlung­staktische Gründe“für diese Informatio­nspolitik verwies die Polizei erst am Abend.

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FOTO: WOLFRAM KASTL Zur Suche nach dem geflüchtet­en Messerstec­her setzt die Polizei auch einen Hubschraub­er ein.

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