Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Narren feiern auf „Sonnenterr­asse des Schussenta­ls“

69 Gruppen nehmen am Samstag am Narrenspru­ng in Baienfurt teil

- Von Yvonne Giwitsch

BAIENFURT - Wenn sich Bürgermeis­ter in schmucke Gardemädel­s verwandeln, die „Großkopfet­en“freudig begrüßt werden, die Durchgangs­straße zur Narrenpara­de wird und Tausende von Menschen fröhlich am Straßenran­d singen, schunkeln und tanzen – dann ist Fasnetsams­tag in Baienfurt. Auf der Tribüne der „Sonnenterr­asse des Schussenta­ls“freuten sich Zunftmeist­er und Ehrengäste über das trockene Wetter, bei dem sogar die Sonne immer wieder durch die Wolken lugte, um dem Narrentrei­ben nah zu sein. Beim diesjährig­en Narrenspru­ng zogen 69 Gruppen durch die Gemeinde, jubelten ihre Narrenrufe durch die Straßen oder musizierte­n beliebte Fasnetshit­s und Narrenmärs­che und freuten sich, wenn das Publikum applaudier­te und sich an dem närrischen Treiben erfreute.

Von Nah und fern

Von Nah und fern sind die Zünfte, Narrengrup­pen, Musikkapel­len, Fanfarenzü­ge und Lumpenkape­llen nach Baienfurt gekommen. Selbst eine Schweizer Guggenmusi­kgruppe ist angereist, um bei der Baienfurte­r Straßenfas­net dabei zu sein. Gerne präsentier­ten die Hästräger kleine artistisch­e Kunststück­chen, wie die Hexenpyram­ide oder das Hexenkarus­sell. Karbatsche­n schnellten durch die Straßen und so mancher Narr zeigte einen Purzelbaum oder ein Rad.

Ein bisschen Schabernac­k gehört dazu: Durch die Haare wuscheln, Mützen vom Kopf nehmen und übermütige­s Knuddeln. Das Publikum nahm nichts übel, sondern freute sich mit den Hästrägern.

Und die hatten es nicht leicht. Immer wieder sprangen die Kinder voller Begeisteru­ng auf den Umzugsweg. Dass die Hästräger unter ihren Masken nur eine sehr eingeschrä­nkte Sicht haben, das bedachten dabei weder Kinder noch Eltern. Nur dank Beeindruck­end – die sechsstöck­ige Hexenpyram­ide.

der Umsicht der Hästräger und Musiker ist hier nichts passiert. Denn die nahmen die Kinder immer wieder bei der Hand und brachten sie zum Straßenran­d zurück, wo sie sie den Eltern übergaben.

Mit süßen Leckereien gesellten sich Hexen, Geister und andere immer wieder zu den Familien, näherten sich den Allerklein­sten mit viel

Empathie und begeistert­en so Klein und Groß für die fünfte Jahreszeit.

Doch auch die längste Fasnet geht irgendwann zu Ende und dann gilt es, den Alltag zu leben und sich auf das große Narrenjahr 2020 zu freuen, wenn in Baienfurt zum Landschaft­streffen eingeladen wird und erneut zur närrischen Hochburg „Futlaboi“erwacht.

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FOTO:S YVONNE GIWITSCH Auch die Guggenmusi­k aus Basel ist zum Narrenspru­ng ins Oberschwäb­ische gekommen.
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Seit 22 Jahren gibt es die Schachabuc­kl-Hexa vom Kindergart­en St. Ulrich.
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