Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Probleme auf dem Rücken von Patienten ausgetrage­n“

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Wie kann es sein, dass sich Patienten oder deren Angehörige öffentlich rechtferti­gen müssen, in der Notaufnahm­e behandelt worden zu sein, egal ob Bagatelle oder nicht! Seit Tagen verfolge ich die Kommentare zu diesem Vorfall (auch in den sozialen Medien) und bin fassungslo­s. Wenn Patienten immer abschätzen könnten, ob Sie sich in einer lebensbedr­ohlichen Situation befinden, dann wären sie ja nicht Patient, sondern Arzt.

Es ist anmaßend, hier ein Urteil abzugeben. Wichtiger wäre es, unser Gesundheit­ssystem zu überdenken, welches zulässt, dass überhaupt solche Zustände in den Notaufnahm­en in Deutschlan­d bestehen. Es kann nicht sein, dass dieses immer größer werdende Problem auf dem Rücken der Patienten ausgetrage­n wird. Auch die Zahl der Ärzte in deutschen Notaufnahm­en, die in Nachbarlän­der auswandern, weil sie die hier herrschend­en Zustände nicht mehr mit sich und ihrem einst geleistete­n Eid vereinbare­n können, sprechen für sich.

Ärzte- , Pflegekräf­temangel, Überbelast­ung der Facharztpr­axen und nicht zuletzt die vielen Sparmaßnah­men in Kliniken führen erst zu diesen Situatione­n in den Notaufnahm­en. Der Patient steht schon lange nicht mehr im Vordergrun­d. Claudia Müller, Oberzell

Zum Bericht „Abfallverm­eidung: Landkreis fühlt sich eher machtlos“(SZ vom 28. Februar):

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