Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kletterhallenpläne liegen vorerst auf Eis
Ausschreibungen mit ernüchterndem Ergebnis für den Deutschen Alpenverein in Biberach
BIBERACH (sz) - Der Deutsche Alpenverein Biberach kann seinen Traum von der Kletterhalle derzeit nicht verwirklichen. Die wenigen Angebote von Generalunternehmen waren so hoch, dass sie für den Verein nicht finanzierbar wären. Über diesen Stand der Dinge informierte Projektleiter Werner Gut die Mitglieder bei der Hauptversammlung. Die Hoffnung wollen die Kletterer aber nicht aufgeben.
Fast ein Jahr lang hat die Sektion Biberach des Deutschen Alpenvereins (DAV) versucht, ein für sie bezahlbares Angebot für den Bau der Kletterhalle zu bekommen. Bei der Hauptversammlung schilderte Projektleiter Werner Gut das schwierige Unterfangen.
Im Frühjahr 2018 gingen die Ausschreibungsunterlagen an 23 Generalunternehmer. Zum Abgabetermin lag laut Gut kein einziges Angebot vor. Nach Fristverlängerung gab es im September ein Angebot. Das habe jedoch 1,5 Millionen Euro über der Kostenberechnung gelegen und sei damit nicht finanzierbar, hieß es bei der Hauptversammlung. Deshalb wurde im Oktober durch einen Vorstandsbeschluss ein vorläufiger Projektstopp beschlossen. Anschließend wurden vier weitere von der Stadtverwaltung empfohlene Generalunternehmer angeschrieben. Das Ergebnis: vier Absagen.
Im Dezember bereitete der DAV dann Ausschreibungsrunde Nummer vier vor. Sieben Unternehmen wurden nach persönlichem Gespräch gebeten, bis Ende Januar ein Angebot abzugeben. Zu diesem Termin lag keine Rückmeldung vor, es folgte wiederum eine Fristverlängerung, so der Bericht des Projektleiters. Aktueller Stand heute ist laut Gut: Von den insgesamt sieben Unternehmen haben zwei abgesagt, in einem Fall gab es keine Rückmeldung, vier Angebote gingen ein. Sie liegen vor zwischen 800 000 und einer Million Euro über der Kostenberechnung. „Das ist für die Sektion leider momentan nicht finanzierbar, auch wenn alle Kletterer der Sektion, insbesondere die Jugendgruppe die Hoffnung auf die Verwirklichung einer Klettermöglichkeit nicht aufgeben möchten“, lautete Guts Fazit. Personen mit Verbindungen zu potentiellen Geldgebern oder Investoren könnten ihn aber jederzeit kontaktieren.