Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Regionales Handwerk freut sich über Zuwachs
Handwerkskammer Ulm verzeichnet großes Plus in den Landkreisen Bodensee und Ravensburg
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Mit einem erneuten Zuwachs von 150 Betrieben geht das regionale Handwerk gestärkt ins neue Jahr. Zum Ende des Jahres 2018 zählt die Handwerkskammer Ulm eigenen Angaben zufolge knapp 19 100 Betriebe zwischen Jagst und Bodensee, was einem Zuwachs um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche.
Im Vergleich zu Baden-Württemberg entwickeln sich die Zahlen im Kammergebiet, besonders in den zulassungspflichtigen Handwerken, demnach erneut positiv. „Die Betriebe in allen von uns betreuten Landkreisen sind insgesamt stabil auf dem Markt und haben durch die gute Konjunktur eine hervorragende Perspektive. In den neu gegründeten Betrieben zeigen sich die Chancen und Möglichkeiten, die sich ihnen mit einem Handwerksbetrieb bieten“, freut sich Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, über die positive Dynamik im Kammergebiet. „Die Handwerksbetriebe sichern mit ihren Leistungen die Versorgung der Bevölkerung in unseren Regionen. Das Mehr an Handwerksbetrieben ist also eine gute Nachricht für die Verbraucher“, so Mehlich.
Großes Plus in zwei Landkreisen
Ein Blick in die Regionen des Kammergebietes zeige, dass alle Landkreise an der fortgesetzten Dynamik teilhaben: Alle Landkreise verzeichnen einen Zuwachs an Handwerksbetrieben. Besonderes Augenmerk fällt auf das große Plus im Landkreis Ravensburg (+62 Betriebe) und im Bodenseekreis (+38). Bei den zulassungspflichtigen Handwerken gab es in den Gewerken Elektrotechniker (+16) und Friseur (+21) Zuwachs. Auch bei den zulassungsfreien Handwerken zeigen sich im Kammergebiet wachsende Zahlen: 112 Betriebe mehr, das ist vergleichbar mit dem Jahr 2017 mit einem damaligen Plus von 129 Betrieben. Besonders die Gewerke Fotograf und Gebäudereiniger haben hier zugenommen (+61 und +42 Betriebe).
Bei den handwerksähnlichen Gewerken stechen besonders die Kosmetiker mit 63 neu eingetragenen Betrieben hervor. Das Zentrum für Betriebsnachfolge (ZEN), aber auch die permanente Betriebsberatung würden dazu beitragen, dass möglichst wenige Handwerksbetriebe schließen müssen. „Wir bringen Betriebsinhaber mit potenziellen Nachfolgern zusammen und helfen so mit, dass eine Übergabe klappen kann und der Betrieb bestehen bleibt“, erklärt Mehlich.
Rund 2700 Betriebe stehen im Kammergebiet mitten in oder kurz vor einer Betriebsübergabe. Schon in den letzten Jahren hatte sich die Zahl der Betriebe im Gebiet der Handwerkskammer stetig erhöht. Im Jahr 2017 hatte es insgesamt einen Zuwachs von 322 Betrieben gegeben. Die zulassungspflichtigen Betriebe waren 2017 um 0,6 Prozent gewachsen, die zulassungsfreien um 3,2 Prozent und die handwerksähnlichen um 3,9 Prozent.
Anders als in Baden-Württemberg gesamt wachsen damit auch die zulassungspflichtigen meistergeführten Betriebe im Gebiet der Handwerkskammer Ulm.