Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Nach Prügelei hat Ravensburg keine Spieler mehr
RAVENSBURG (sz) - Die U17-Eishockeyspieler des EV Ravensburg haben gegen den EHC München an die starken Leistungen der vergangenen Begegnungen angeknüpft. Der EVR war in der Deutschen Nachwuchsliga II dem Favoriten absolut gewachsen, bis das Spiel in der 55. Minute mit einem vorzeitigen Abbruch ein unerfreuliches Ende nahm. Nach einer Massenkeilerei wurden zahlreiche Strafen verhängt, Ravensburg kam danach nicht mehr auf die erforderliche Anzahl an Spielern.
Ravensburg ging in der 17. Minute in Überzahl durch Julius Zeigler in Führung, München glich knapp eine Minute später aus und legte in der 24. Minute erstmals vor. Magnus Gründler besorgte in der 36. Minute bei erneuter Überzahl den Ausgleich. Durch Gegentreffer in der 45. und 54. Minute mussten sich die sehr gut auftretenden Oberschwaben doch noch geschlagen geben.
Das Ende der Partie war aber nicht nach 60 Minuten, sondern bereits nach 55 Minuten. Schon zuvor war das Spiel sehr hart geführt worden. Der EVR hatte ohnehin nur zehn Feldspieler dabei. Drei Akteure fehlten zu diesem Zeitpunkt bereits verletzt. Nach Ansicht der Ravensburger wegen Münchener Regelwidrigkeiten, die jedoch nur mit kleinen Strafen geahndet wurden. EVR-Trainer Bernhard Leiprecht hatte die Schiedsrichter bereits zur ersten Drittelpause darauf hingewiesen, dass sich die Partie emotional hochzuschaukeln begann.
Die Unparteiischen hatten die Begegnung aber immer weniger im Griff – 42 Strafminuten wurden bis zum unrühmlichen Höhepunkt schon verteilt. Als EVR-Goalie Timo Röder die Scheibe unter dem Schoner gesichert hatte und ein Münchener nachstocherte, eskalierte es auf dem Eis. Zwei Ravensburger stürmten sogar von der Bank aufs Eis. Die Konsequenz waren Hinausstellungen gegen Axel Bopp, William Ahlin und Julius Zeigler. München kam mit kleinen Strafen davon. Der EVR hatte nur noch zwei Feldspieler, daher wurde das Spiel abgebrochen.