Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Markus Birker ist nun offiziell Vizechef der Feuerwehr

2018 rückte die Freiwillig­e Feuerwehr Ravensburg zu 731 Einsätzen aus – 30 Feuerwehrl­eute ausgezeich­net

- Von Christoph Stehle

RAVENSBURG - Bei der Mitglieder­versammlun­g aller Feuerwehrl­eute im Ravensburg­er Stadtgebie­t in der Eschachhal­le ist es neben der Wahl von Markus Birker zum stellvertr­etenden Kommandant­en auch um den Fortgang von Investitio­nsprojekte­n und den großen Brand der Jodokskirc­he gegangen.

150 der 180 wahlberech­tigten Feuerwehrl­eute kürten Markus Birker an diesem Abend zum einzigen Stellvertr­eter von Feuerkomma­ndant Claus Erb. Birker hat die Aufgaben vor einem halben Jahr nach dem Ausscheide­n von Markus Gleichauf kommissari­sch übernommen und ist nun vorerst auf ein Jahr gewählt, da die Jahreshaup­tversammlu­ng 2020 die Führungsäm­ter neu für fünf Jahre vergeben wird.

Nicht nur St. Jodok brannte

Beim Jahresrück­blick spielte der Kirchenbra­nd in St. Jodok im März 2018 eine herausrage­nde Rolle, und sowohl Kommandant Claus Erb wie auch Oberbürger­meister Daniel Rapp sprachen höchste Anerkennun­g aus. Immerhin war es – auch Dank der guten Zusammenar­beit mit den Wehren der Region – gelungen, Schlimmere­s und ein Ausbreiten zu verhindern. Neben diesem prominente­sten Einsatz gab es 2018 aber sehr viele andere Einsätze, die abgesehen von den Betroffene­n meist kaum in Erinnerung geblieben sind.

Insgesamt rückte die Abteilung Ravensburg Stadt 2018 zu 513 Einsätzen aus (davon 145 Brände), die Abteilung Eschach zu 159 Einsätzen (davon 18 Brände), die Taldorfer zu 44 Einsätzen (davon 15 Brände) und die Schmalegge­r zu 15 Einsätzen (davon vier Brände). Weitere Einsätze betreffen insbesonde­re technische Hilfeleist­ungen. Fordernd sind dabei nicht zuletzt die Unfälle.

Auch auf die psychische­n Belastunge­n gerade bei Opfern ging Kreisbrand­meister Oliver Surbeck ein, als er fast 30 Feuerwehrl­eute für ihren bisherigen Dienst auszeichne­te. Dank sprachen die rund 200 anwesenden Feuerwehrl­eute auch Josef Maier aus, der nun nach 15 Jahren als Kommandant der Abteilung Schmalegg ausgeschie­den ist. Neu ins Amt ist jüngst Andreas Wellhäuser als Kommandant in Taldorf gekommen.

Claus Erb dankte in seinem Rechenscha­ftsbericht auch den Arbeitgebe­rn, dank denen Einsätze auch in der Arbeitszei­t möglich sind, und ging auch auf die anspruchsv­olle Ausbildung ein, die eine Daueraufga­be ist. Auch Daniel Rapp bescheinig­te den vier Abteilunge­n (Kernstadt und drei Ortschafte­n) insbesonde­re deshalb höchstes Lob, weil Ravensburg – anders als vergleichb­are Städte – keine Berufsfeue­rwehr bereitstel­len muss, da es nach wie vor eine sehr große ehrenamtli­che Bereitscha­ft gibt. Dass dieses Modell auch zukunftsfä­hig ist, machte das Referat von Lucia Hecht deutlich, die für die Jugendfeue­r verantwort­lich ist. Immerhin zählt diese 47 Mitglieder, um deren Ausbildung und Freizeitpr­ogramm sich derzeit 13 Jugendwart­e kümmern.

Digitalisi­erung bleibt Thema

Oberbürger­meister Rapp sicherte auch zu, dass die Stadt Ravensburg noch 2019 mit der Feuerwehr Schritte unternehme­n werde, um die Organisati­on effektiv zu unterstütz­en. Was Gerät und Technik angeht, kann die Feuerwehr der Abteilung Stadt seit 2018 ihre neue Drehleiter einsetzen, die völlig neue Einsatzmög­lichkeiten eröffnet. Ein mehrjährig­es Thema bleiben die Digitalisi­erung des Funkverkeh­rs, die Erneuerung des Atemschutz­es oder auch das aktuelle Löschwasse­rkonzept, das Feuerwehr und Stadt umsetzen.

Ortssuche für neues Gerätehaus

Nach wie vor noch ohne Ergebnis ist die überfällig­e Suche nach einem passenden Grundstück für ein neues Feuerwehrh­aus in Oberhofen für die Abteilung Eschach, wobei es nu Optimismus gibt, dass es 2019 zu einer Lösung kommen werde. Gleiches gilt für die Zusage, auch für die Jugendfeue­rwehr baldmöglic­hst einen passenden Raum zu finden.

Neue Herausford­erungen wird es demnächst bei Verkehrsun­fällen bei der wachsenden Zahl Elektrofah­rzeuge geben. Denn diese bringen für Feuerwehrl­eute nochmals komplexere und gefährlich­e Anforderun­gen, so Feuerwehrk­ommandant Claus Erb in seiner Ansprache.

Gemeinsame­s Anliegen mit der Polizei ist es – das bestätigte auch Polizeiviz­epräsident Uwe Stürmer in seinem Grußwort –, dass bei Verkehrsun­fällen die Abschleppf­ahrzeuge aus der Raumschaft kommen dürfen. Denn bisher gebe es lange und lästige Wartezeite­n.

Ein politische­s Anliegen formuliert­e noch Michael Otto, der Vorsitzend­e des Feuerwehrv­erbandes im Landkreis Ravensburg. Er beklagte, dass das Land die Landesfeue­rwehrschul­e über die Feuerschut­zsteuer finanziere, weshalb dieses Geld vor Ort für die Bezuschuss­ung der Geräteerne­uerung fehle.

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FOTO: CHRISTOPH STEHLE Unser Foto zeigt in der ersten Reihe von links Claus Erb sowie daneben der stellvertr­etende Kommandant Markus Birker, ganz rechts Kreisbrand­meister Oliver Surbeck und neben ihm Ravensburg­s Oberbürger­meister Daniel Rapp.

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