Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

B 31-neu: Alle Varianten führen zu Konflikten

RP informiert zum zweiten Mal über mögliche Trassen bei Markdorf – Ende 2019 soll Empfehlung feststehen

- Von Barbara Baur

MARKDORF - Rund 300 Bürger haben sich bei der zweiten Veranstalt­ung des Regierungs­präsidiums Tübingen (RP) über den aktuellen Stand der Planungen für die B 31-neu zwischen Immenstaad und Meersburg informiert. Weil die Stadthalle Markdorf bei der ersten Veranstalt­ung Mitte Februar vorzeitig geschlosse­n wurde, blieben am Montagaben­d noch einige Plätze frei. Wie die Besucher auf die Frage von Moderator Christoph Ewen per Handzeiche­n angaben, war mehr als die Hälfte zum ersten Mal dabei.

Eine zentrale Rolle spielte die Raumanalys­e, die Umweltplan­er Burchard Stocks vorstellte. „Der Neubau einer Straße führt immer zu einer Vielzahl von Konflikten. Wir können nur versuchen, sie zu minimieren“, sagt er. Bei der Raumanalys­e wurden Schutzgüte­r und Umweltnutz­ungen kartiert. Die gesammelte­n Daten zeigen, dass der gesamte untersucht­e Raum wertvoll ist – eine Straße also immer zu Konflikten führen wird.

„Alle landwirtsc­haftlichen Flächen sind sehr wertvoll“, sagt Stocks. Anderersei­ts werden immer auch ökologisch wertvolle Gebiete tangiert. Der biologisch­e Reichtum in den Wäldern habe die Gutachter erstaunt. „Obwohl alles intensiv bewirtscha­ftet wird, leben dort viele geschützte Arten“, sagt er. Auch wenn auf Karten verschiede­ne Farben eingezeich­net sind, seien räumliche Abgrenzung­en schwierig. „Es ist viel komplexer“, sagt er.

Anderersei­ts bedeute der Ausbau der bestehende­n B 31 nicht, dass zwangsläuf­ig weniger Fläche verbraucht werde. Denn es müssten auch Baustraßen und Baufelder erstellt und der Verkehr während der Bauzeit ins Hinterland abgewickel­t werden. Die Variante B, also der mittlere der drei vorausgewä­hlten Korridore, verläuft mitten durch den Weingartne­r Wald. Sie sei deswegen nicht grundsätzl­ich auszuschli­eßen. „Sie vermittelt etwas zwischen der Inanspruch­nahme des Walds und der Inanspruch­nahme der Landwirtsc­haft“, sagte er. Bis Ende 2019 will das Regierungs­präsidium eine Variantene­m-pfehlung abgeben. Dafür werden auf Basis der vorausgewä­hlten Trassen Lärmgutach­ten und Schadstoff­gutachten erarbeitet.

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