Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Outdoor: Konzept stimmt Messe zuversichtlich
All-inclusive-Pakete sollen vor allem kleinere Unternehmen nach Friedrichshafen locken
FRIEDRICHSHAFEN - Rund sechs Monate vor der ersten Auflage der neuen Outdoor Friedrichshafen (17. bis 19. September) zeigen sich die Verantwortlichen der Messe in einer Pressemitteilung zuversichtlich, dass ihr Konzept aufgehen wird. Konkrete Angaben zur Zahl der Aussteller oder zum Umfang der belegten Fläche macht die Messe nicht. Dafür sei es noch zu früh, sagt Bereichsleiter Stefan Reisinger gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“.
Als die European Outdoor Group (EOG) vor knapp einem Jahr verkündete, dass sie mit der Outdoor nach München umziehen werde, nachdem die internationale Leitmesse der Outdoorbranche 25 Jahre am Bodensee beheimatet war, kündigte die Messe Friedrichshafen umgehend an, künftig eine eigene Messe für die Branche auszurichten. Dass die deutlich kleiner werden würde als bisher, war von vornherein klar, da hinter
ANZEIGEN der EOG nunmal die größten und wichtigsten Hersteller stehen, in deren Sog sich viele weitere Unternehmen Richtung München orientieren werden – auch wenn sie eigentlich lieber weiter an den Bodensee kommen würden. Anfang Februar vermeldete die Messe München, dass sich bis dato 700 Aussteller angemeldet hätten. 950 waren es bei der 25. und letzten Ausgabe der Outdoor in Friedrichshafen gewesen.
Der im vergangenen Sommer vorgestellte Plan der Messe Friedrichshafen, mit einer neu konzipierten Outdoor-Messe im Ost-Bereich vier Hallen, das Foyer, das Freigelände und das Konferenzzentrum zu belegen, ist nach wie vor aktuell. Ob die Flächen richtig voll werden, dazu wagt Stefan Reisinger noch keine Prognose, denn: Wir befinden uns noch mitten in der Phase der Akquisition.“Und: „Wir sind in der Underdog-Rolle und wissen, dass ein Neuanfang beratungsintensiv ist und seine Zeit benötigt.“Positive Rückmeldungen aus der Branche stimmen Reisinger und sein Team aber optimistisch. In ihrer Pressemitteilung zitiert die Messe Peter Bruggmann, Präsident der Schweizer Sportfachhandelsorganisation Asmas: „Wir sehen das Friedrichshafener Messekonzept als gute Möglichkeit für unsere Händler und kommen ohnehin seit Jahren gerne an den Bodensee.“
Ansprechen wollen die Häfler Messemacher mit ihrem neuen Konzept vor allem kleinere und mittlere Unternehmen. Um sie zu überzeugen, dass der bisherige Austragungsort der Outdoor nach wie vor ein sehr guter für die Branche ist, sind sie auch bereit, neue Wege zu gehen – und wohl auch Einbußen bei den Einnahmen in Kauf zu nehmen. So bietet die Messe All-inclusive-Pakete an, die den logistischen und finanziellen Aufwand für die Aussteller minimieren. Mit diesen Paketen verkauft die Messe nicht nur Fläche, sondern stellt auch fertige Messestände zur Verfügung, so dass die Aussteller quasi nur noch ihre Waren mitbringen müssen. Auch die Verpflegung des Standpersonals ist in diesen Paketen enthalten.
Guter Zeitpunkt fürs Zubehör
Von München unterscheiden soll sich die Outdoor Friedrichshafen auch mit ihrem klaren Fokus auf Hardware – also zum Beispiel Zelte, Rucksäcke und anderes Zubehör. Eine Chance für Friedrichshafen sieht Reisinger diesbezüglich im relativ späten Messetermin. Während die Bekleidungshersteller einen deutlich früheren Zeitpunkt für die Präsentation ihrer Kollektionen benötigten, sei der September für Zubehör ideal. Die Outdoor by ISPO in München wird bereits vom 30. Juni bis 3. Juli über die Bühne gehen.
Neben dem Kernthema OutdoorSport soll die neue Messe auch Plattform für das Thema Caravan und Camping sein. Vor dem Hintergrund, dass seit geraumer Zeit ein starker Trend zu kompakten und vielseitigen Camping-Fahrzeugen zu beobachten ist, mit denen sich Hersteller auch an ein outdoor-affines Publikum richten, spricht Stefan Reisinger von einer „spannenden Zielgruppe“. Ein prominenter Hersteller aus der Region hat sein Kommen bereits zugesagt: Die Hymer Group werde mit drei Marken vertreten sein, teilt die Messe mit.