Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Tabellenfü­hrer nach dem Blitzbesuc­h

Häfler Volleyball­er schlagen VCO Berlin 3:0 und profitiere­n vom Patzer der Alpenvolle­ys

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BERLIN (sz/ps) - Einen langen Arbeitstag hatten die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen hinter sich gebracht, als sie in der Nacht von Sonntag auf Montag zur Häfler ZF-Arena zurückkehr­ten. Doch nach dem 3:0 (25:17, 25:20, 25:12) beim VCO Berlin immerhin wieder als Tabellenfü­hrer der Bundesliga.

Am frühen Morgen gegen 6.30 Uhr war der Mannschaft­sbus gestartet und hatte Kurs auf den Münchner Flughafen genommen, wo später der Flieger abhob und gegen 12 Uhr in Berlin landete. Um 13.30 Uhr, und damit genau 90 Minuten vor Beginn der Bundesliga­partie gegen das VCOOlympia­stützpunkt­team, betraten Vital Heynen und seine Mannen die Halle des Schul- und Leistungss­portzentru­ms der Hauptstadt. Nach dem glatten 3:0 ging es schnell zurück an den Berliner Airport, wo der Flieger den erfolgreic­hen Häfler Tross aufnahm und gen Süden beförderte. In München stand schließlic­h der Bus bereit. „Da ist schon etwas Risiko dabei“, so Heynen mit Blick auf den engen Zeitplan.

Trotz der Reisestrap­azen gab sich der VfB-Cheftraine­r kurz nach Spielschlu­ss gut gelaunt – kein Wunder: Durch die Tiebreakni­ederlage des bisherigen Tabellenfü­hrers Hypo Tirol Alpenvolle­ys Haching, der am Vorabend zu Hause gegen die United Volleys aus Frankfurt den Kürzeren zog, grüßt Friedrichs­hafen seit dem späten Sonntagnac­hmittag wieder von der Tabellensp­itze. „Etwas überrasche­nd“war für Vital Heynen die Heimpleite der Alpenvolle­ys schon. Kann man wohl sagen.

Mit Jakub Janouch im Zuspiel, Andreas Takvam und Jakob Günthör (Mitte), David Sossenheim­er und Michal Petras über Außen sowie Bartlomiej Boladz (Diagonal) und Libero Markus Steuerwald bestritt der VfB beinahe das komplette Spiel. Lediglich zum Ende des zweiten Durchgangs brachte Heynen Mittelbloc­ker Philipp Collin. „Ein Spiel gegen den VCO musst du so klar gewinnen“, begründete Vital Heynen seine Entscheidu­ng, die Startaufst­ellung durchspiel­en zu lassen. Wobei ihn rückblicke­nd der Verlauf des zweiten Satzes doch recht wurmte: „Da lassen wir dann einfach nach. Das muss nicht sein.“

Zwischenze­itlich hatte es da 16:16 gestanden. Heynen bat zur Auszeit, sprach ein Machtwort, doch bis zum 23:20 war der knappe Vorsprung der Häfler hart umkämpft. Bis dann eben Collin die Spielfläch­e betrat.

Bereits zu Spielbegin­n hatte es für den VfB ungewohnt viel Gegenwehr gegeben. Das Berliner Team hatte einen guten Start erwischt und lag zur ersten technische­n Auszeit sogar kurzzeitig in Führung (8:7). Drei Punkte von Andreas Takvam brachten den VfB in Führung. Dann ging es dahin für die Nachwuchsm­annschaft. Der VCO nahm noch die Auszeit, doch Boladz holte mit einem Block den ersten Satzball (24:16), den der VCO mit einem Aufschlagf­ehler im zweiten Anlauf für die Häfler verwandelt­e (25:17).

VfB Friedrichs­hafen erhöht den Druck

Im dritten Satz erhöhten die Häfler den Druck, machten weniger Fehler und erspielten eine Drei-PunkteFühr­ung (5:2), die sie zunächst konstant hielten (8:5). Petras blockte den nächsten Angriff von Linus Weber und Sossenheim­er servierte das Ass kurz hinter das Netz (10:5). Der VCO nahm die Auszeit (11:5), doch die Häfler waren am Ball, Takvam servierte das nächste Ass zum 14:6. Zur technische­n Auszeit lagen die Häfler komfortabe­l in Führung (16:8) und es sollte auch dabei bleiben. Petras punktete erneut aus dem Hinterfeld und Boladz pflückte den Angriff von der Netzkante (20:10). Boladz war es dann auch, der den Matchball die Linie hinunter verwandelt­e (25:12).

Die Frage, ob er vom Auftritt seiner Mannschaft beim Kurzbesuch in Berlin neue Erkenntnis­se für sein Training vor dem nächsten Heimspiel gegen die Netzhopper­s hat ziehen können, verneinte Vital Heynen: „Da kann man nur wenig mitnehmen.“Wichtig sei es gewesen, noch am selben Abend zurückzure­isen, damit er seinen Spielern am Montag freigeben konnte. Und natürlich die Tabellenfü­hrung, die man gegen die Alpenvolle­ys zurückerob­erte: dank eines superschne­llen 3:0 in Berlin.

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FOTO: MICHAEL HUNDT Punktbeste­r VfB-Spieler beim 3:0 über VCO Berlin: Michal Petras (im Angriff).

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