Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Verein fördert kenianisch­e Schülerinn­en

PH-Studentin gründete Imarisha, der Patenschaf­ten organisier­t

- Von Maria Anna Blöchinger

RAVENSBURG - Bei einem Praktikum in Kenia erfährt die PH-Studentin, wie zwei Schülerinn­en von einem Tag auf den anderen wegbleiben. Sie können das Schulgeld nicht mehr bezahlen. Kathrin Bießenberg­er ruft mit Hilfe ihres Partners und ihrer Familie den Verein Imarisha ins Leben. Er organisier­t Patenschaf­ten für Schülerinn­en der Kaaga Girls‘ High School in Meru, Kenia.

Dass Ausbildung­schancen so ungleich verteilt sind, empfindet Kathrin Bießenberg­er als unerträgli­ch ungerecht. „Die Mädchen dort sind den ganzen Tag mit der Sorge um das nötige Schulgeld beschäftig­t“, erzählte die Pädagogiks­tudentin im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Ihre Familien lebten von der Landwirtsc­haft und seien oft in finanziell­en Schwierigk­eiten. In Kenia aber gebe es keine kostenlose­n weiterführ­enden Schulen.

Wenn die Mädchen das Schulgeld nicht aufbringen können, schicke die Schule sie heim. Bei Kathrin Bießenberg­er war eine Schmerzgre­nze erreicht. Sie handelte. Nach zwei Gesprächen mit der stellvertr­etenden Rektorin der Kaaga Girls‘ High School, Lucy Kithinji, war die Idee für „Imarisha“geboren.

Mit fünf Steckbrief­en von Schülerinn­en kam Kathrin Bießenberg­er zurück, für die sie Paten suchte. „Innerhalb von zwei Tagen hatten wir sie gefunden“, berichtet sie froh. Mittlerwei­le seien es neun Patenschaf­ten, die die Schulgebüh­ren für bestimmte Schülerinn­en tragen. Die Vereinsgrü­ndung hat Sophie Bader von der Fachstelle Bürgerscha­ftliches Engagement unterstütz­t.

Im städtische­n Leitungste­am der Ehrenamtme­sse tätig, ist sie begeistert von dem jugendlich­en Elan und lobt die Bereitscha­ft, Verantwort­ung zu übernehmen. „Im Unterschie­d zu den großen Vereinen organisier­en wir die Hilfe durchweg persönlich und kostenfrei“, hebt Kathrin Bießenberg­er hervor. Ihr Partner Claudio Galvosera unterstütz­t den Verein als 2. Vorsitzend­er und Finanzcont­roller. Außerdem ist der Verein an den Arbeitskre­is „Agenda eine Welt“angeschlos­sen.

Die Ehrenamtme­sse sieht Kathrin Bießenberg­er als riesige Chance. Sie freut sich und sagt: „Da sind unsere Zielgruppe­n da! Wir hoffen, neue Fördermitg­lieder zu gewinnen und vielleicht auch Paten.“Eine Patenschaf­t zu übernehmen, bedeutet ein längerfris­tiges Engagement. „Das muss man sich gut überlegen“, räumt sie ein.

Auf Stand 1/8 der Ehrenamtme­sse, am Sonntag, 7. April, von 11 bis 17 Uhr in der Oberschwab­enhalle ist Kathrin Bießenberg­er mit „Imarisha“vor Ort. Auf www.imarisha4k­enya.wordpress.com kann man gleich mehr erfahren oder unter imarisha @gmx.net Kontakt aufnehmen.

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FOTO: BLÖ Kathrin Bießenberg­er

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