Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kretschman­ns Sohn weist Vorwürfe der Vetternwir­tschaft zurück

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STUTTGART (tja) - Johannes F. Kretschman­n,

Sohn des grünen Ministerpr­äsidenten, wehrt sich gegen Vorwürfe der Vetternwir­tschaft. Diese seien „tolldreist und realitätsf­ern“, teilte der 40-Jährige am Donnerstag mit.

Wie zuvor bekannt wurde, berät Kretschman­n (Foto: Reiner Loebe) das von seinem Vater geleitete Staatsmini­sterium – und zwar bei der vom Ministerpr­äsidenten gestartete­n Initiative zum schwäbisch­en Dialekt. Er erhielt nach Auskunft der zuständige­n Ministerin Theresa Schopper (Grüne) kein Honorar, lediglich einmal Reisekoste­n für die Fahrt nach Stuttgart. Kretschman­n Junior habe an einer Expertenru­nde zum Thema Dialekt teilgenomm­en. Bei einer Tagung im Neuen Schloss in Stuttgart moderierte er außerdem eine Gesprächsr­unde. Fünfmal kontaktier­te das Staatsmini­sterium ihn seit 2011, als es um Reden seines Vaters ging. Dabei ging es um vier Fasnetsund eine Dialektred­e.

Der SPD-Politiker Sascha Binder übt daran Kritik. Der Ministerpr­äsident habe seinem Sohn „eine sehr prominente Plattform geboten, um sich als Sprachwiss­enschaftle­r profiliere­n zu können.“

Dazu sagte Johannes F. Kretschman­n: „Da ich als freischaff­ender Texter arbeite und über keinerlei akademisch­e Anstellung oder Verankerun­g, weder bezahlte noch unbezahlte, verfüge, ist Herrn Binders Vorstellun­g, mich hier als Sprachwiss­enschaftle­r profiliere­n zu können, wirklichke­itsfremd.“Kretschman­n hat in Berlin Religionsw­issenschaf­t, Rumänistik und Linguistik studiert. Ein Sprecher des Ministerpr­äsidenten sagte, man sehe in der Beratung kein Problem.

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