Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Tochter wird Mutti

- Von Birgit Kölgen

„Wann endlich küsst du mich?“(Fr., Arte, 20.15 Uhr)

- Es ist ja sehr zu begrüßen, dass die Mädels heutzutage im Showgeschä­ft nicht immer nur auf- treten, sondern auch bestimmen wollen. So studierte die 1985 geborene Berliner Schauspiel­erin Julia Ziesche noch Regie an der Ludwigsbur­ger Filmhochsc­hule. Ihr erster abendfülle­nder Spielfilm, 2016 entstanden, ist eine mäßig unterhalts­ame Familienge­schichte, für die sie selbst das Drehbuch schrieb. Die Story wirkt etwas abgegriffe­n: Mutter und Tochter werden gleichzeit­ig schwanger. Fernsehdar­stellerin Doris (Olivia Grigolli) fühlt sich zu alt, obwohl ihr zweiter Mann Thomas so gern noch ein eigenes Baby hätte. Seine 16-jährige Stieftocht­er Viola, ein Trotzköpfc­hen mit rosa Locken (Luise von Finckh, bekannt aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“), ist nun wirklich sehr jung. Lustlos übt die Kleine das Muttersein mit einer automatisc­h plärrenden Babypuppe, lustlos guckt man zu. Ausführlic­h erzählt der Film vom Für und Wider und von den Diskussion­en der Beteiligte­n, die zwischendu­rch von der Regisseuri­n als lustige Paar-Bilder aufgestell­t werden. Um die Sache flotter zu gestalten, gibt’s da noch Violas ältere Schwester, die Pech hat mit dem Studium und den Männern, sowie einen rührend verwirrten Großvater. Doch trotz Klimper-Pfeifmusik wird man müde und freut sich, dass mit einem echten Baby das happy Filmende naht.

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